Vertreter von Banken sind der Ansicht, dass die aktuellen Planungen der EZB zum Digitalen Euro weit über die ursprünglichen Ziele hinaus gehen[1]Digitaler Euro: Klassische Banken fühlen sich ausgebootet. So werde bei der EZB darüber diskutiert, dass der digitale Euro auf einem Konto laufen solle, also nicht nur über eine inhaberbezogene elektronische Geldbörse (Wallet) abgewickelt werde. Sollte es möglich sein, mit dem digitalen Euro “beliebig große Transaktionen” zu tätigen, würde das zu einem Abfluss von Einlagen führen. In dem Fall bräuchten die Kunden gar kein privates Girokonto mehr. Offen bleibe nur, wer ihnen dann einen Dispokredit oder einen Hausbau finanziere.
Das eigentliche beunruhigende an dem Szenario für die Banken ist, dass sie durch den Digitalen Euro – prinzipiell – weitgehend überflüssig werden könnten. Technisch wäre das machbar. Dies wäre bei der Einführung einer Retail Central Bank Digital Currency der Fall. Bei einer Retail-CBDC bekommen natürliche Personen, Unternehmen und staatliche Behörden den direkten Zugang zum Zentralbankgeld. Die Retail-CBDC würde laut ihren Befürwortern zu deutlichen Effizienzgewinnen bei der Zahlungsabwicklung sowie zu mehr Finanzstabilität führen. Die Insolvenz einer Geschäftsbank hätte in dem Szenario keine negativen Auswirkungen auf die Kunden[2]Banking ohne Banken wird immer realistischer[3](Bankless) Banking im Jahr 2030[4](Bankless) Banking im Jahr 2030, 2035, 2040 .…[5]Banking-Revolution in den USA, oder: Die Zentralbank als Hauptbuch des Volkes (The Peoples Ledger).
Bankless Banking ist mehr als nur eine Utopie. Es rächt sich, dass es den Banken bis heute nicht gelungen ist, im Online-Zahlungsverkehr ihre Kräfte zu bündeln und eine echte Alternative zu PayPal & Co. zu etablieren[6]Wie Big Tech die Banken im Zahlungsverkehr abgehängt hat. Von den Versäumnissen bei den Digitalen Identitäten ganz abgesehen.
References