Carl Mel­chi­or (1871–1933) war in Ham­burg Amts­rich­ter bis ihn Max War­burg 1902 zum Syn­di­kus des Bank­hau­ses M.M. War­burg berief. 1917 wur­de er Teil­ha­ber der Bank. 1918 gehör­te er zu den Mit­be­grün­dern der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Par­tei. 1919, zunächst Vor­sit­zen­der des Finanz­aus­schus­ses der deut­schen Waf­fen­still­stands­de­le­ga­ti­on, wur­de Mel­chi­or Haupt­de­le­gier­ter bei den Ver­sailler Frie­dens­ver­hand­lun­gen. In den 1920er Jah­ren nahm er maß­geb­lich an fast allen Kon­fe­ren­zen über Repa­ra­ti­ons­kos­ten teil, enga­gier­te sich für eine euro­päi­sche Frie­dens­ord­nung und erwarb sich bei den Alli­ier­ten ein hohes Maß an per­sön­li­cher Aner­ken­nung. Ab 1927 ver­trat Mel­chi­or Deutsch­land im Völ­ker­bund. Anfang 1933 grün­de­te er den „Zen­tral­aus­schuss der deut­schen Juden für Hil­fe und Auf­bau“ mit und über­nahm bis zu sei­nem Tod im Dezem­ber 1933 auch des­sen Geschäftsführung.

Quel­le: Carl Mel­chi­or. Ham­bur­ger Jurist, inter­na­tio­na­ler Ban­kier, Politiker

Rezen­sio­nen:

H Soz Kult