Von Ralf Keuper

Im Jahr 1958 gab es in Deutsch­land sechs Ban­ken für Gemein­wirt­schaft. Um die Kräf­te nicht zu zer­split­tern und ein Gegen­ge­wicht zu den Groß­ban­ken wie Deut­sche Bank, Dresd­ner Bank und Com­merz­bank, zu bil­den, beschlos­sen die dama­li­gen Eigen­tü­mer, ver­schie­de­ne Ein­zel­ge­werk­schaf­ten, der DGB und die Groß­ein­kaufs­ge­sell­schaft der deut­schen Kon­sum­ge­nos­sen­schaft, die sechs Gemein­schafts­ban­ken auf ein Insti­tut mit Sitz in Frank­furt zu ver­schmel­zen – die Bank für Gemein­wirt­schaft (BfG) [1]Vgl. dazu: Nur noch eine Gewerk­schafts­bank.

Die Grün­dung der Ban­ken für Gemein­wirt­schaft erfolg­te im Jahr 1950. Der dama­li­ge Vor­den­ker des DGB, Vik­tor Aga­tz, woll­te damit, wie er es aus­drück­te, “den Teu­fel mit dem Beele­zu­bub aus­trei­ben”. Kurz­um: Die Absicht war, den Kapi­ta­lis­mus mit sei­nen eige­nen Waf­fen zu schla­gen bzw. wenn er sich schon nicht über­win­den ließ, dann woll­te man wenigs­tens par­ti­zi­pie­ren. Die Ursprün­ge rei­chen noch wei­ter bis in das Jahr 1923 zurück, als die frei­en Gewerk­schaf­ten die Deut­sche Kapi­tal­ver­wer­tungs­ge­sell­schaft mbH ins Leben rie­fen [2]Vgl. dazu: Bank für Gemein­wirt­schaft.

Berech­tig­te Hoff­nun­gen auf den Chef­ses­sel der BfG mach­te sich der Chef der größ­ten Bank für Gemein­wirt­schaft in Nord­rhein-West­fa­len, Fried­rich Simon, dem aber der nöti­ge Stall­ge­ruch und wohl auch die “rich­ti­ge” Ein­stel­lung fehl­ten ((Vgl. dazu: Fried­rich Simon: Der widerspen…

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