Binnen zwanzig Jahren stieg Siegmund G. Warburg zum ersten Bankier der Londoner City und Berater der Herrschenden auf, erdachte die bedeutendsten Finanzierungsmethoden – vom öffentlichen Kaufangebot bis zur ersten Eurobondemission – und wurde zu einem der bedeutendsten Namen in der Finanzwelt des zwanzigsten Jahrhunderts.
Siegmund Warburg, der aus der Bankiersfalmilie Warburg aus Hamburg stammte, emigrierte im Jahr 1939 nach London, wo er zunächst die “New trading Company“ gründete, die später in S.G. Warburg & Co umbenannt wurde. Seine Bank führte er mit eiserner Hand und ausgesprochen zentralisiert, wie Jacques Attali in seiner Biografie Siegmund G. Warburg. Das Leben eines großen Bankiers schreibt:
In diesen Jahren des Aufbauens und Sammelns legt Siegmund den Grund für eine damals unerhörte Organisation und Verfahrensweise. Das verdient eine eingehendere Beschreibung, ist es doch die Quelle des in der Weltfinanzgeschichte einmaligen Erfolgs dieses einzigartigen Finanzmannes, der es verstanden hat, aus seiner Bank noch zu Lebzeiten eine internationale Institution zu machen. Er organisiert das Leben seiner Bank, die erst 30 Mitarbeiter zählt, anhand einer einzigen Leidenschaft: Alles wissen. Keine Information, erscheine sie noch so nutzlos, darf unbeachtet bleiben, keine Beziehung, und scheine sie noch so nebensäch…