Von Ralf Keuper

Als die Arbei­ten an der Fest­schrift zum 100jährigen Bestehen der Deut­schen Bank Ende der 1960er Jah­re began­nen, schrieb deren Her­aus­ge­ber, Fritz Sei­den­zahl, eini­ge Mit­ar­bei­ter an, die in den 1920er und 1930er Jah­ren bei der Deut­schen Bank tätig waren. Die Fra­ge, die er dar­in stell­te, war, ob man neben der Sie­mens- und Gwin­ner – auch von einer Was­ser­mann-Epo­che der Deut­schen Bank spre­chen kön­ne. Kei­ner der Befrag­ten konn­te sich so recht dazu durch­rin­gen, Oscar Was­ser­mann auf eine Stu­fe mit Georg von Sie­mens und Arthur von Gwin­ner zu stel­len. Trotz­dem hat Was­ser­mann das Bank­haus geprägt, wie nur weni­ge vor und nach ihm.  Wie kam es dazu, dass er in Ver­ges­sen­heit geriet?

Die­se Fra­ge beschäf­tig­te den Autor von Oscar Was­ser­mann und die Deut­sche Bank. Ban­kier in schwie­ri­ger Zeit, Avra­ham Bar­kai so sehr, dass es sich dazu ent­schloss, das Leben des Ban­kiers näher zu erfor­schen und der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.

Oscar Was­ser­mann ent­stamm­te einer jüdi­schen Fami­lie, die im Jahr 1785 in Wal­ler­stein ein Han­dels­haus grün­de­te, des­sen Sitz spä­ter nach Bam­berg ver­legt wur­de. Im Jahr 1880 grün­de­ten Ange­lo und Emil Was­ser­mann als Fol­ge der flo­rie­ren­den Geld­schäf­te in Bam­berg das Bank­haus A.E. Was­ser­mann[1]Bank­haus A.E. Was­ser­mann. “Das Bank­haus A.E. Was­ser­mann .. ent­wi­ckel­te sich schnell im Zuge der Indus­tria­li­sie­rung Bam­bergs und ganz Ober­fran­kens. Es sorg­te für die Finan­zie­rung der ört­li­chen Braue­rei­en, des Hop­fen­han­dels wie auch der baye­ri­schen Tex­til­in­dus­trie und betei­lig­te sich an inter­na­tio­na­len Investit…

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