Von Ralf Keuper

Seit ihrer Grün­dung hat die Deut­sche Bank eini­ge Gene­ra­tio­nen an Vor­stän­den kom­men und gehen gese­hen. Das ist an sich nicht bemer­kens­wert. Etwas inter­es­san­ter ist da schon die Fra­ge, ob es Unter­schie­de in der Her­kunft und Sozia­li­sa­ti­on der Vor­stän­de gege­ben hat, die einen wesent­li­chen Ein­fluss auf die Geschäfts­po­li­tik der Bank hatten.

In Gene­ra­ti­ons­for­schung in der Unter­neh­mens­ge­schich­te. Das Bei­spiel des Vor­stan­des der Deut­schen Bank 1919 – 1957? unter­nimmt Rei­ner Rupp­mann die­sen Versuch.

Er kommt zu dem Schluss:

Ein end­gül­ti­ger Wan­del der tra­dier­ten unter­neh­me­ri­schen Denk­mus­ter und Ver­hal­tens­wei­sen in der Deut­schen Bank dürf­te spä­tes­tens im Jahr 1976 ein­ge­tre­ten sein, als Her­mann J. Abs, der „gro­ße alte Ban­kier“ des Insti­tuts, den Auf­sichts­rats­vor­sitz bei der Deut­schen Bank abgab. Zu die­sem Zeit­punkt ver­lo­ren sich wohl end­gül­tig die rest­li­chen Spu­ren jener gene­ra­tio­nel­len Kon­ti­nui­tät, deren men­ta­le und habi­tu­el­le Prä­gun­gen im letz­ten Drit­tel des 19. Jahr­hun­derts bis zum ers­ten Dez­en­ni­um des 20. Jahr­hun­derts wur­zeln. So lan­ge dürf­ten die Grund­dis­po­si­tio­nen kon­ser­va­ti­ver, vor­wie­gend deutsch­land­zen­trier­ter Denk- und Hand­lungs­mus­ter im Vor­stand der Deut­schen Bank fort­ge­wirkt haben, auch wenn die Moder­ni­sie­rung der Aufbau- …