Die 1980er-Jah­re führ­ten zu einem fun­da­men­ta­len Wan­del im Ver­hält­nis zwi­schen dem Finanz­platz und dem Staat in der Schweiz sowie der öffent­li­chen Wahr­neh­mung der Ban­ken. Die spä­ten Sieb­zi­ger- und die Acht­zi­ger­jah­re waren geprägt von struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen der glo­ba­len Finanz­netz­wer­ke, von denen die Ban­ken auf­grund ihrer inter­na­tio­na­len Aus­rich­tung stark pro­fi­tier­ten. Innen­po­li­tisch sorg­te die­se Ent­wick­lung für eine zuneh­men­de Radi­ka­li­sie­rung der Ban­ken­kri­tik auf poli­ti­scher und gesell­schaft­li­cher Ebe­ne und führ­te zu einer öffent­li­chen Debat­te über Rol­le und Funk­ti­on der Ban­ken. Die Ver­än­de­run­gen auf dem Schwei­zer Finanz­platz wur­den von viel­schich­ti­gen inter­na­tio­na­len und natio­na­len Vor­gän­gen beein­flusst und gesteu­ert. Aus­sen­po­li­tisch waren die 1980er-Jah­re geprägt von der neo­li­be­ra­len Wen­de, ins­be­son­de­re von der Libe­ra­li­sie­rung im Ban­ken­ge­schäft. Die Bekämp­fung der Schul­den­kri­se in den Ent­wick­lungs­län­dern und die zuneh­men­de Kri­tik am schwei­ze­ri­schen Bank­ge­heim­nis stell­ten die Rol­le der Ban­ken zur Dis­kus­si­on. Zum Gegen­stand innen­po­li­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen wur­den neben dem Bank­ge­heim­nis der Angriff neu­er Finanz­in­ves­to­ren auf das Ban­ken­kar­tell, das Ver­hält­nis der Schweiz zum süd­afri­ka­ni­schen Apartheid­regime, Skan­da­le um Ver­mö­gens­wer­te von aus­län­di­schen Dik­ta­to­ren auf Schwei­zer Bank­kon­ten und die Geschäfts­tä­tig­keit der Ban­ken im glo­ba­len Süden. Der Autor ana­ly­siert die­se Debat­ten unter ande­rem auf der Basis unver­öf­fent­lich­ter Quel­len und zeich­net so ein detail­lier­tes Bild der Poli­ti­sie­rung des Schwei­zer Finanzplatzes.

Quel­le: Ban­ken im Sturm. Die Poli­ti­sie­rung des Schwei­zer Finanz­plat­zes in den 1970er- und 80er-Jahren

Rezen­sio­nen und wei­te­re Informationen:

H Soz Kult

Ban­ken im Sturm

«Who’s bad?» – Kri­en­ser His­to­ri­ker zur Macht der Schwei­zer Banken