Von Ralf Keuper
Die zahlreichen Artikel und Kommentare, die sich mit dem Anforderungen des digitalen Banking auseinandersetzen, kommen so gut wie nie ohne den Hinweis auf die sog. Digital Natives oder Millenials aus. Diese recht neuen ethnologische Gruppen stehen demnach für einen Wertewandel, der im Banking keinen Stein mehr auf dem anderen sein lässt.
An diesem Konzept ist in letzter Zeit Kritik laut geworden. Dabei wird nicht zu Unrecht darauf hingewiesen, dass von einer soziologischen Gruppe im Sinne von “Digital Natives” oder “Millenials”, im streng genommenen Sinne jedenfalls, kaum die Rede sein kann.
Die Forschungen zu sozialen Milieus haben eine Vielzahl von Modellen hervorgebracht, die wohl jedes für sich einen gewissen Anspruch erheben kann. Eines der gängigsten in Deutschland dürfte das Modell der Sinus-Milieus sein.
Im Vergleich dazu geraten die verschiedenen Symbolwelten bzw. Symbolmilieus, in denen sich die Menschen bewegen, zu kurz. Ein Punkt, der gerade angesichts der veränderten Mediennutzung und der Verbreitung sozialer Netze ein wenig überrascht.
Als einer der ersten Soziologen, und in dieser Form wohl einmalig, hat sich Pierre Bourdieu intensiv mit der Bedeutung von Symbolen bei der Zusammensetzung der Gesellschaft beschäftigt.
In dem Beitrag Medien und Wirklichkeitserfahrung – symbolische Formen und soziale Welt legt Horst Niesyto, u.a. auch unter Rückgriff auf Bourdieu, dar, wie …