Von Ralf Keuper
Über Innovationen ist in der Vergangenheit schon viel geschrieben worden, ohne dass der Leser dabei den Eindruck gewonnen hätte, mit Gedanken konfrontiert zu werden, die er so noch nie vernommen hat. Noch schwieriger wird es, wenn die Ideen in die Praxis umgesetzt werden sollen. Insofern können Bücher, wie das vorliegende Schneller und Besser. Von der Macht bahnbrechender Ideen, nur Denkanstösse geben, wie sie gerade in Banken dringend nötig sind.
Da trifft es sich gut, dass der Autor Jeremy Gutsche, hauptberuflich Betreiber des Portals Trend Hunter, einige Zeit für eine ausgesprochen innovative Bank der USA, Capital One, tätig war. Dessen Gründer, Richard Fairbank, nutzte bereits Ende der 1990er Jahre die Möglichkeiten hochleistungsfähiger Computer, um besser auf die Kundenwünsche eingehen zu können.
Gutsche schreibt rückblickend über seine Zeit bei Capital One:
Um die Fähigkeit von Capital One zur Anpassung und Wandel noch zu erhöhen, schuf Fairbank eine Kultur, in der sich auch Menschen und Rollen ständig veränderten. Der schnellste Weg zu diesem Ziel liegt darin, archaische Strukturen im Unternehmen zu zerstören. Fairbank stellte Experimente vor Hierarchien. Wenn zum Beispiel ein einfacher Mitarbeiter eine Idee für einen intelligenten, aber kontraintuitiven Test hatte, wurde er nicht überstimmt – wir nahmen den Test einfach in das nächste Experiment auf. Wenn er gute Ergebnisse zeigte,…