Rai­ner E. Gut, lang­jäh­ri­ger CEO und Ver­wal­tungs­rats­prä­si­dent der heu­ti­gen Cre­dit Suis­se Group, hat die Ent­wick­lung der Schwei­zer Wirt­schaft und ins­be­son­de­re des Finanz­plat­zes in den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten wie kaum ein ande­rer geprägt. Und doch wird die unter­neh­me­ri­sche Lebens­leis­tung von Rai­ner E. Gut, der noch bis ins Jahr 2005 den Ver­wal­tungs­rat der Nest­lé prä­si­diert und bei der Grün­dung der Swiss eine ent­schei­den­de Rol­le gespielt hat, noch immer sehr kon­tro­vers beur­teilt. In der von Rai­ner E. Gut auto­ri­sier­ten Bio­gra­phie wer­den alle wich­ti­gen Sta­tio­nen im Leben die­ses bedeu­ten­den Schwei­zer Wirt­schafts­füh­rers neu erzählt – basie­rend auf lan­gen, offe­nen Gesprä­chen, die der Autor mit Rai­ner E. Gut füh­ren konn­te, aber auch unter Berück­sich­ti­gung zahl­rei­cher neu­en Quel­len, und abge­stützt auf die Bewer­tung von Zeit­zeu­gen. Offen liess Rai­ner E. Gut sein Leben en Revue pas­sie­ren und gibt erst­mals den Blick auf Hin­ter­grün­de frei, die so der Öffent­lich­keit bis­lang nicht zugäng­lich waren. Der «Chi­as­so-Skan­dal», der die SKA in eine exis­ten­zi­el­le Kri­se stürz­te, wird dabei eben­so fak­ten­reich dar­ge­stellt wie der dra­ma­ti­sche Über­nah­me­kampf zwi­schen der Bank­ge­sell­schaft und der SKA um die dama­li­ge Volks­bank. Das legen­dä­re Tele­fon­ge­spräch zwi­schen Rai­ner E. Gut und Niko­laus Senn, in dem Gut eine Fusi­on zwi­schen SKA und Bank­ge­sell­schaft vor­schlug, wird mit bis­her unver­öf­fent­lich­ten Doku­men­ten in einen neu­en Zusam­men­hang gestellt, der deut­lich macht, dass die har­sche öffent­li­che Reak­ti­on Senns den Anfang vom Ende der tra­di­ti­ons­rei­chen Bank­ge­sell­schaft bil­de­te, die spä­ter bei der «Fusi­on» vom klei­ne­ren Bank­ver­ein fak­tisch über­nom­men wur­de. Auch die Rol­le Rai­ner E. Guts bei der Grün­dung der Flug­ge­sell­schaft Swiss und sei­ne Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit dem dama­li­gen Cros­sair-Chef Moritz Suter erschei­nen nach der Lek­tü­re die­ser Bio­gra­phie in neu­em Licht. Ein­blick gibt das span­nen­de Buch zudem in die Über­le­gun­gen Rai­ner E. Guts, die ihn 2005 ver­an­lass­ten, Peter Bra­beck zu sei­nem Nach­fol­ger als Nest­lé-Prä­si­dent vor­zu­schla­gen und die Anträ­ge der Oppo­si­ti­on an der Gene­ral­ver­samm­lung 2005 gegen das zeit­wei­li­ge Dop­pel­man­dat Bra­becks abzu­leh­nen. Bemer­kens­wert ist schliess­lich der Ein­blick in das Pri­vat­le­ben Rai­ner E. Guts, zumal die­ser in sei­ner akti­ven Zeit gegen­über ent­spre­chen­den Medi­en­an­fra­gen immer aus­ser­or­dent­lich zurück­hal­tend war. Mit einem Geleit­wort von Oswald J. Grübel.

Quel­le: Rai­ner E. Gut: Die kri­ti­sche Grösse

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen /​ Rezen­sio­nen:

Die kri­ti­sche Grös­se – Rai­ner E. Gut (IP)

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Rai­ner E. Gut. Die kri­ti­sche Grös­se (NZZ)