In die­sem Bei­trag wird ein Schlüs­sel­fak­tor vor­ge­stellt, der die Ent­schei­dung der Haus­hal­te, in den Akti­en­markt zu inves­tie­ren, beein­flusst: die Sicht­wei­se der Men­schen auf die Akti­en­in­ha­ber. Anhand von Umfra­ge­da­ten aus den USA und den Nie­der­lan­den zei­gen wir zunächst, dass die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit der Befrag­ten Aktio­nä­re nega­tiv sieht – sie wer­den als gie­ri­ge, spie­le­ri­sche und ego­is­ti­sche Per­so­nen wahr­ge­nom­men. Anschlie­ßend lie­fern wir expe­ri­men­tel­le Bele­ge dafür, dass die Wahr­neh­mung sol­cher iden­ti­täts­re­le­van­ten Merk­ma­le die Ent­schei­dungs­fin­dung kau­sal beein­flusst: Wenn die Men­schen Aktio­nä­re nega­ti­ver sehen, ent­schei­den sie sich mit gerin­ge­rer Wahr­schein­lich­keit für akti­en­be­zo­ge­ne Inves­ti­tio­nen. Dar­über hin­aus zei­gen wir durch die Ver­knüp­fung von Umfra­ge- und Ver­wal­tungs­da­ten, dass nega­ti­ve Wahr­neh­mun­gen die Betei­li­gung der Haus­hal­te am Akti­en­markt stär­ker vor­her­sa­gen als füh­ren­de alter­na­ti­ve Deter­mi­nan­ten. Neben den Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen sagen die Wahr­neh­mun­gen auch das pola­ri­sie­ren­de Ver­hal­ten der Men­schen gegen­über Aktio­nä­ren, die Unter­stüt­zung von Besteue­rung und Regu­lie­rung der Finanz­märk­te sowie Falsch­an­ga­ben in Umfra­gen vor­aus. Unse­re Ergeb­nis­se lie­fern eine neue Erklä­rung für die rät­sel­haft nied­ri­ge Akti­en­markt­be­tei­li­gung in der gan­zen Welt, neue Per­spek­ti­ven für die Form­bar­keit finan­zi­el­ler Ent­schei­dun­gen, und Bewei­se für die Bedeu­tung der Iden­ti­tät bei wirt­schaft­li­chen Entscheidungen.

Quel­le: Proud to Not Own Stocks: How Iden­ti­ty Shapes Finan­cial Decisions