Die nie­der­län­di­sche Neo­bank bunq hat im ver­gan­ge­nen Jahr zum ers­ten Mal seit ihrer Grün­dung im Jahr 2012 einen Net­to­ge­winn erzielt. Er belief sich auf 53 Mio. Euro. Ver­ant­wort­lich dafür sei­en laut bunq vor allem die gestie­ge­nen Zin­sen. Die Kun­den­ein­la­gen der Bank stie­gen von 1,8 auf 7 Mrd. Euro. Im letz­ten Quar­tal 2023 wuch­sen die Brut­to­ge­büh­ren­ein­nah­men von Bunq im Ver­gleich zum letz­ten Quar­tal 2022 um 20 Pro­zent. Die Brut­to­zins­er­trä­ge im vier­ten Quar­tal stie­gen um 488 Pro­zent im Ver­gleich zum glei­chen Zeit­raum im Jahr 2022.

Bunq zählt der­zeit rund elf Mil­lio­nen akti­ve Nut­ze­rin­nen und Nut­zer, von denen mehr als die Hälf­te ertrags­re­le­vant sei. “Als aktiv betrach­tet Bunq die Kun­din­nen und Kun­den, die im abge­lau­fe­nen Monat min­des­tens ein­mal die App genutzt haben”[1]Fin­tech : Der Kon­kur­rent von N26 schreibt erst­mals schwar­ze Zah­len.

Ein belieb­tes Pro­dukt ist das kos­ten­lo­se Spar­kon­to, das mit einer Ver­zin­sung von 3,85% wäh­rend der ers­ten vier 4 Mona­te lockt; danach sind es 1,56 %. Hin­zu kom­men unter­schied­li­che kos­ten­pflich­ti­ge Kon­ten, unter ande­rem für Geschäfts­kun­den. Anders als bei den meis­ten ande­ren Neo­ban­ken, bie­tet bunq kei­ne Invest­ment-Mög­lich­kei­ten in Akti­en, ETFs oder Cryp­to an[2]Bunq sieht sich bei User und Pro­fit auf Platz 2 der Neo­banks.

Zu bunq gehört auch Capi­tal­f­low, ein auf die Finan­zie­rung von KMUs und Immo­bi­li­en­in­ves­to­ren spe­zia­li­sier­tes Fin­tech[3]Capi­tal­f­low increa­ses loan capa­bi­li­ties to over €1bn, fol­lo­wing Dutch Cen­tral Bank appr­oval of bunq acqui­si­ti­on. Das Unter­neh­men wur­de von bunq vor zwei­ein­halb Jah­ren für 141 Mil­lio­nen Euro über­nom­men. Bei­na­he hät­te bunq Capi­tal­f­low im ver­gan­ge­nen Jahr ver­kauft, als einer der größ­ten Anteils­eig­ner sich wei­ger­te, wei­te­res Kapi­tal in das Unter­neh­men zu inves­tie­ren. Der Streit wur­de jedoch bei­gelegt, indem Capi­tal­f­low 45 Mil­lio­nen Euro Wachs­tums­ka­pi­tal von bestehen­den Inves­to­ren bei einer Bewer­tung von 1,65 Mil­li­ar­den Euro erhielt[4]Bunq hits pro­fi­ta­bi­li­ty with Ire­land as its fas­test-gro­wing mar­ket.

Nach Star­ling ist bunq erst die zwei­te Neo­bank, die einen Gewinn aus­wei­sen kann.

Die Fra­ge, ob der Fall bunq für die Bran­che ein Wen­de­punkt ist, bleibt vor­erst offen[5]Bunq, N26-Riva­le, ver­zeich­net erst­mals Gewinn: Ein Mei­len­stein in der Fin­Tech-Bran­che. Eine Schwal­be macht bekannt­lich noch kei­nen Som­mer. Letzt­lich eine Fra­ge des Risi­ko­ma­nage­ments – das gilt ins­be­son­de­re für die Toch­ter Capi­tal­f­low. Aller­dings hebt sich bunq mit sei­ner Kon­zen­tra­ti­on auf weni­ge Produkte/​Services von ande­ren Neo­ban­ken ab, d.h. sie müs­sen nicht bei jedem Trend mit dabei sein.

Die Kun­den­be­wer­tun­gen von bunq sind, wie für Ban­ken und Neo­ban­ken mitt­ler­wei­le üblich, durch­wach­sen[6]Vgl. dazu: Trust­pi­lot , site­jab­ber.