Von Ralf Keuper 

Der Nut­zen neu­er Tech­no­lo­gien für die Gesell­schaft in Gestalt ver­bes­ser­ter Lebens- und Arbeits­be­din­gun­gen, höhe­rer Pro­duk­ti­vi­tät sowie gerin­ge­rer Umwelt­be­las­tung zeigt sich erst nach Jah­ren oder Jahr­zehn­ten. Er ist von Fak­to­ren abhän­gig, auf die Tech­no­lo­gie nur einen indi­rek­ten Ein­fluss hat, wie z.B. das Regierungs‑, Rechts- und Wirt­schafts­sys­tem eines Lan­des. Tech­no­lo­gie ist letzt­lich nur Mit­tel und nicht Zweck.

Fin­tech tritt mit dem Anspruch an, die Ver­sor­gung der Men­schen mit Finanz­dienst­leis­tun­gen zu ver­bes­sern sowie die Trans­ak­ti­ons- und Risi­ko­kos­ten zu sen­ken. Das gelingt u.a. dadurch, dass klas­si­sche Mit­tels­män­ner wie Ban­ken durch die direk­te Bezie­hung der Kun­den und Kun­din­nen zuein­an­der (P2P) ersetzt wer­den, wie im P2P-Len­ding. Da Fin­tech-Start­ups kei­ne Alt-Sys­te­me und Fili­al­net­ze mit sich her­um­schlep­pen müs­sen, haben sie gegen­über den eta­blier­ten Ban­ken einen Kos­ten­vor­teil. Ihre Kund:innen errei­chen sie zu jeder Tages- und Nacht­zeit per Inter­net und Smart­phone. Da die Apps aus Sicht der Kun­den und ihrer Bedürf­nis­se gestal­tet und zudem intui­tiv und selbst­er­klä­rend sind, ist der Kun­den­sup­port auf das Nötigs­te beschränkt. Neue Pro­duk­te und Ser­vices kön­nen in rela­tiv kur­zer Zeit zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Bestehen­de Macht­un­gleich­ge­wich­te und Infor­ma­ti­ons­asym­me­trien zwi­schen den Ban­ken und den Kund:innen sol­len auf­ge­ho­ben, die Trans­pa­renz erhöht wer­den, wie mit Vergleichsplattformen.

In der Rea­li­tät hat sich gezei…