Von Ralf Keuper

Es hat lan­ge, sehr wahr­schein­lich zu lan­ge gebraucht, bis die euro­päi­schen Ban­ken die Bedro­hung in einem ihrer Stamm­ge­schäf­te – im online-Zah­lungs­ver­kehr – über­haupt erst zur Kennt­nis genom­men haben[1]Die War­te­zim­mer-Stim­mung der Ban­ken im Jahr 1999 und ihre Fol­gen. Nun wol­len 15 euro­päi­sche Ban­ken und Spar­kas­sen mehr als 1 Mrd. Euro in ein euro­päi­sches Zah­lungs­netz­werk inves­tie­ren, das Mas­ter­card, Goog­le, Apple & Co. Paro­li bie­ten kann[2]Ban­ken pla­nen Mil­li­ar­den­in­ves­ti­ti­on in neu­es Bezahl­ver­fah­ren.

Was ist davon zu halten?

Wie bereits erwähnt, kommt die Erkennt­nis reich­lich spät, und erst nach­dem sich natio­na­le Lösun­gen, wie pay­di­rekt, als Rohr­kre­pie­rer her­aus­ge­stellt haben[3]pay­di­rekt: Schon jetzt ein Rohr­kre­pie­rer?. Mit insti­tuts­spe­zi­fi­schen und natio­na­len Lösun­gen ist gegen glo­bal agie­ren­de Tech­no­lo­gie­kon­zer­ne kein Blu­men­topf zu gewin­nen. Das war übri­gens den Initia­to­ren des Euro­che­que bereits vor gut 50 Jah­ren bewusst[4]Die Geschich­te der EC-Kar­te und des Euro­che­que als Mah­nung und Inspi­ra­ti­on für die euro­päi­sche Kre­dit­wirt­schaft. Zu dem Zeit­punkt war von dem kom­mer­zi­el­len Inter­net, von Apple oder Goog­le noch kei­ne Rede. Ganz zu schwei­gen von Libra.

Die Aus­gangs­be­din­gun­gen sind für die Ban­ken heu­te daher ungleich schlech­ter als damals.

Stra­te­gi…