Von Ralf Keuper

Am 7. Mai 1971 schlug die Geburts­stun­de des ers­ten grenz­über­grei­fen­den bar­geld­lo­sen Zah­lungs­mit­tels in Euro­pa: Der Euro­che­que. Die Kre­dit­wirt­schaft aus 15 Län­dern beschloss damals, Schecks und Scheck­kar­ten ein ein­heit­li­ches äuße­res Erschei­nungs­bild zu geben. Für den “Vater des Euro­che­ques”, den dama­li­gen für das Pri­vat­kun­den­ge­schäft im Vor­stand der Deut­schen Bank zustän­di­gen Eck­art van Hoo­ven, war damit ein Zah­lungs­mit­tel von Euro­pä­ern für Euro­pä­er geschaf­fen wor­den (Vgl. dazu: Euro­pas beque­me Art des Bezah­lens). Der garan­tier­te Höchst­be­trag eines Euro­che­ques betrug zunächst 300 DM. Von die­sem Schub pro­fi­tier­ten u.a. der euro­päi­sche Ein­zel­han­del eben­so wie die Hotellerie.

Vor­aus­ge­gan­gen waren der Eini­gung auf ein euro­pa­weit ein­heit­li­ches Scheck­sys­tem meh­re­re Ver­hand­lungs­run­den. In einem Inter­view eini­ge Mona­te nach der offi­zi­el­len Ein­füh­rung des Euro­che­que beton­te van Hoo­ven, dass der Euro­que­che in Deutsch­land – im Gegen­satz zu dem bri­ti­schen Scheck­sys­tem – beson­ders sicher sei. Für erhöh­te Sicher­heits­an­for­de­run­gen sah er daher kei­nen Bedarf:

Wir pla­nen kei­ne der­ar­ti­gen Maß­nah­men, denn wir sind der Mei­nung, daß sich unser Sys­tem gut bewährt hat und für die Kund­schaft ein­fach und bequem ist. Es wür­de unse­rer Kon­zep­ti­on wider­spre­chen, wenn wir das Ver­fah­ren wie­der kom­pli­zier­ter machen würden.

Mit dem Euro­que­che und der Euro­card woll­te die euro­päi­sche Kre­dit­wirt­schaft einem Vor­stoss US-ame­ri­ka­ni­scher Kre­dit­kar­ten­un­ter­neh­men zuvor­kom­men. Vor allem Eck­art van Hoo­ven fand wenig Gefal­len an der Vor­stel­lung, dass die Kre­dit­kar­ten mit den Euro­che­que und der Euro­card in…