Im Ver­lauf der glo­ba­len Expan­si­on kapi­ta­lis­ti­scher Wirt­schaf­ten domi­nier­ten in der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts Lon­don, Paris und Frank­furt (bis 1871) die inter­na­tio­na­le Finanz­markt­struk­tur. In Frank­furt reagier­te eine moder­ni­sie­rungs­ori­en­tier­te Grup­pe von Pri­vat­ban­kiers und Pri­vat­ban­ken auf die Her­aus­for­de­run­gen der Indus­tria­li­sie­rung mit dem Auf­bau trans­na­tio­na­ler fami­liä­rer Netz­wer­ke von Pri­vat­ban­ken in Paris und London.

Die­ter Brö­tel ana­ly­siert die bedeu­ten­de Rol­le der Fami­li­en­netz­wer­ke in ver­schie­de­nen Sek­to­ren der deut­schen und fran­zö­si­schen Wirt­schaft. Bei Grün­dung der gro­ßen Pari­ser Akti­en­ban­ken zeich­ne­ten Netz­wer­ke stra­te­gi­sche Akti­en­pa­ke­te. In Lon­don zähl­ten eng­lisch-deut­sche Mer­chant Banks zu den Pro­mo­to­ren der “over­se­as banks”. Die Geschäfts­po­li­tik der füh­ren­den Häu­ser der Netz­wer­ke ori­en­tier­te sich – wie die Unter­su­chung aus­führ­lich belegt – an der Ent­wick­lung der Welt­wirt­schaft. Im Mit­tel­punkt inter­na­tio­na­ler Kapi­tal­markt­ge­schäf­te stan­den Bank­grün­dun­gen, die Zeich­nung von Staats­an­lei­hen und Infra­struk­tur­in­ves­ti­tio­nen im Eisen­bahn­bau und Minensektor.

Quel­le: Kos­mo­po­li­ti­sche Finanz­eli­ten. Frank­fur­ter Pri­vat­ban­kiers und Pri­vat­ban­ken und ihre trans­na­tio­na­len Netz­wer­ke in der Welt­wirt­schaft (1850 bis 1914)