Von Ralf Keuper

Ges­tern hat­te ich Gele­gen­heit, auf der Euro­fi­nan­ce zum The­ma Wie kann ich aus Sicht von Finan­ce 4.o mei­ne Maschi­nen iden­ti­fi­zie­ren? zu spre­chen. Der Vor­trag war Teil des neu­en Kon­fe­renz­for­mats der dfv Euro Finan­ce Group und von ibi rese­arch mit dem Titel Indus­try 4.0 meets Finan­ce.

Damit erhielt eines der zukunfts­träch­tigs­ten Geschäfts­fel­der im Ban­king, die Ver­knüp­fung von Indus­trie 4.0 mit dem Finan­zie­rungs­ge­schäft, den Platz, der ihm zusteht. In den nächs­ten Jah­ren wer­den wir wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen zu dem The­ma sehen.

Bereits vor eini­gen Mona­ten hat die For­scher­grup­pe um Prof. Dr. Hans-Gert Pen­zel (ibi Rese­arch) und Micha­el Ochs (Fraun­ho­fer IESE) ihr geplan­tes Kon­sor­ti­al­pro­jekt Digi­ta­le Finan­zie­rungs­mo­del­le für Indus­trie 4.0 vor­ge­stellt. Den Kern des Kon­zepts Finan­ce 4.0 bil­det der “Mor­pho­lo­gi­sche Kasten”.

Quel­le: ibi Research

Dar­in wird die künf­tig rele­van­te Welt der Finanz­dienst­leis­ter in Bau­grup­pen auf vier Ebe­nen abge­bil­det. Kaum ein Anbie­ter wird alle Bau­grup­pen allei­ne, aus einer Hand bereit­stel­len kön­nen. Eher wer­den sich die Finan­zie­rer auf bestimm­te Modu­le kon­zen­trie­ren und wei­te­re über APIs anbinden.

Auf der Ver­an­stal­tung wur­de Finan­ce 4.0 in ver­schie­de­nen Vor­trä­gen und Panels leb­haft und anschau­lich dis­ku­tiert. Eine Schlüs­sel­rol­le hat der sog. Digi­ta­le Zwil­ling, d.h. das digi­ta­le Abbild eines phy­si­schen Objek­tes, wie eine Flug­zeug­tur­bi­ne. Der Zwil­ling gibt über Sen­so­ren Aus­kunft über sei­ne wesent­li­chen Eigen­schaf­ten (tech­ni­sche Kom­po­nen­ten, Leis­tung) und sei­nen Zustand (Tem­pe­ra­tur, Laufzeit).

Eine gro­ße Bedeu­tung hat die Ana­ly­se und Ver­wer­tung der Maschi­nen­da­ten. Dabei wur­de deut­lich, dass es nur weni­ge trenn­schar­fer Merkmale/​Informationen bedarf, um den Wert­ver­lauf und die Aus­las­tung einer Maschi­ne – wie im Bereich daten­ba­sier­ter Kre­di­te bei der Com­merz­bank – bedarf.

Die Start­ups linx.4 und Cybus zeig­ten, dass es schon heu­te mög­lich ist, die rele­van­ten Maschi­nen­da­ten zur Ver­fü­gung zu stellen.

Ein Ergeb­nis auf dem Panel “Wem gehö­ren die Maschi­nen­da­ten” war, dass sich die Unter­neh­men noch immer schwer damit tun, ihre Daten mit ande­ren Unter­neh­men, die auch Mit­be­wer­ber sein kön­nen, zu tau­schen. Bei der Gele­gen­heit kam der Hin­weis, dass es nicht dar­um gehe, intellec­tu­al pro­per­ty offen­zu­le­gen, son­dern nur Daten, von denen alle Betei­lig­ten pro­fi­tie­ren kön­nen. In dem Zusam­men­hang erläu­ter­te Micha­el Ochs die Funk­ti­ons­wei­se von GAIA‑X (Daten­spei­che­rung) und des Inter­na­tio­nal Data Space mit dem IDS-Con­nec­tor (Daten­aus­tausch).

Ins­ge­samt eine aus­ge­spro­chen gelun­ge­ne Ver­an­stal­tung, die hof­fent­lich im nächs­ten Jahr erneut statt­fin­det. Mein beson­de­rer Dank geht an die Ver­an­stal­ter dfv Euro Finan­ce Group (Frau Joblot) und ibi-Rese­arch (Frau Dr. Peters, Prof. Dr. Penzel),