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Beim auto­ma­ti­schen Depot­über­trag zwi­schen Neo­bro­ker und Bank gibt es meh­re­re Herausforderungen:

Tech­ni­sche und Pro­zes­sua­le Hindernisse

  • Manu­el­le Pro­zes­se: Vie­le Depot­über­trä­ge wer­den noch nicht voll­stän­dig auto­ma­ti­siert abgewickelt.
  • Depot­an­bie­ter kom­mu­ni­zie­ren oft per manu­ell ver­fass­ten E‑Mails oder sogar Fax, was den Über­tra­gungs­pro­zess ver­zö­gert und feh­ler­an­fäl­lig macht.
  • Kom­ple­xe Über­tra­gungs­we­ge: Bei inter­na­tio­na­len Über­trä­gen sind häu­fig zusätz­li­che Akteu­re wie Cus­to­di­ans oder Cen­tral Secu­ri­ties Depo­si­to­ries betei­ligt, was den Pro­zess verlangsamt.

Typi­sche Übertragungsprobleme

Beim Depot­über­trag kön­nen fol­gen­de Pro­ble­me auftreten:

  • Fal­sche Über­tra­gung von Wertpapiermengen
  • Ver­lust von Wert­pa­pie­ren wäh­rend des Transfers
  • Feh­ler­haf­te Über­mitt­lung von Anschaffungswerten
  • Pro­ble­me bei der Über­tra­gung von Steuer-Daten
  • Unvoll­stän­di­ge Über­tra­gung von Verrechnungstöpfen

Ein­schrän­kun­gen bei Neobroker

  • Pro­dukt­be­schrän­kun­gen: Nicht alle Neo­bro­ker kön­nen alle Wert­pa­pie­re über­tra­gen. Obwohl gro­ße Neo­bro­ker wie Trade Repu­blic mitt­ler­wei­le ein brei­tes Ange­bot haben, soll­te man vor­ab prü­fen, ob alle Wert­pa­pie­re über­trag­bar sind.
  • Tech­ni­sche Limi­ta­tio­nen: Bruch­stü­cke von Wert­pa­pie­ren kön­nen in der Regel nicht über­tra­gen wer­den und müs­sen vor dem Wech­sel ver­kauft wer­den.

Son­der­rol­le von Clearstream 

Cle­arstream spielt eine zen­tra­le Rol­le beim Depot­über­trag in Deutsch­land, indem es als zen­tra­le Wert­pa­pier­sam­mel­bank fun­giert. Hier sind die wesent­li­chen Aspekte:

Funk­ti­on von Clearstream

  • Zen­tra­le Ver­wah­rung: Cle­arstream ver­wahrt die Wert­pa­pie­re für Ban­ken und Bro­ker, was bedeu­tet, dass die phy­si­schen Wert­pa­pie­re nicht direkt bei den Depot­an­bie­tern lie­gen, son­dern bei die­ser zen­tra­len Stelle.
  • Daten­über­tra­gung: Beim Depot­über­trag erfolgt der Aus­tausch von steu­er­lich rele­van­ten Daten, wie Anschaf­fungs­prei­sen und ‑zeit­punk­ten, über das soge­nann­te “TaxBox”-Verfahren von Cle­arstream. Die­ses Ver­fah­ren sorgt dafür, dass die neu­en Depot­an­bie­ter die not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen zur kor­rek­ten Berech­nung von Steu­ern erhalten.

Pro­zess des Depotübertrags

  • Antrag­stel­lung: Der Über­trag wird durch das Aus­fül­len eines For­mu­lars beim neu­en Depot­an­bie­ter initiiert.
  • Prü­fung und Geneh­mi­gung: Die abge­ben­de Bank prüft den Antrag und tauscht Infor­ma­tio­nen über die zu über­tra­gen­den Wert­pa­pie­re mit der neu­en Bank aus, ein­schließ­lich der rele­van­ten Kaufdaten.
  • Über­tra­gung der Wert­pa­pie­re: Nach Geneh­mi­gung wer­den die Wert­pa­pie­re von Cle­arstream an die neue Bank über­tra­gen. Dies kann eini­ge Zeit in Anspruch neh­men, da auch die steu­er­li­chen Daten zeit­ver­setzt über­tra­gen werden.

Her­aus­for­de­run­gen

Feh­ler­an­fäl­lig­keit: Trotz der Auto­ma­ti­sie­rung kön­nen Feh­ler bei der Über­tra­gung der steu­er­li­chen Daten auf­tre­ten, was zu Pro­ble­men bei der Steu­er­be­rech­nung füh­ren kann. Kun­den soll­ten daher ihre Kauf­ab­rech­nun­gen sichern und sicher­stel­len, dass alle rele­van­ten Daten kor­rekt über­mit­telt werden.

Emp­feh­lun­gen der BaFin

Die BaFin emp­fiehlt, dass Depot­über­trä­ge nicht län­ger als drei Wochen dau­ern soll­ten. In der Pra­xis kommt es jedoch oft zu län­ge­ren Über­tra­gungs­zei­ten, ins­be­son­de­re bei kom­ple­xe­ren Transfers.

Quel­len:

Wie funk­tio­niert der Depotübertrag?

Depot­über­trag erfolg­reich meis­tern: Depot­wech­sel leicht gemacht

ÜBERBLICK DEPOTÜBERTRAG

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Depot­über­trag: Das War­ten hat ein Ende