Von Ralf Keuper
Bisher galt die Annahme, dass Finanzinstitute, die als systemrelevant eingestuft werden, sich nicht so ohne weiteres aufspalten lassen, ohne damit schwere Erschütterungen am Finanzmarkt zu riskieren.
Wie das Beispiel GE Capital zeige, sei es, so einige Beobachter, durchaus möglich, große Finanzkonglomerate aufzuspalten, ohne dass die Märkte kollabieren oder in Panik geraten.
David Dayen schreibt in Wall Street’s favorite myth just got busted: The rise of “shadow banking” and the fall of GE Capital:
If you can break up GE Capital without systemic disruption or loss of global competitiveness, you can break up the banks, too.
Problematisch an dem Deal sei, so Paul Krugman, dass der sog. Schattenbanken-Sektor wieder deutlichen Zuwachs bekommt, d.h. die Assets, das Geschäft wandern in weniger regulierte Bereiche. So ging der Großteil von GE’s Gewerblicher Immobilien-Holding an die Private Equity – Firma Blackstone, die, anders als GE Capital, nicht als systemrelevant (SIFI) eingeschätzt wird.
Insofern kann man sagen, dass auch systemrelevante Finanzinstitute systemschonend zerlegt werden können. Damit ist aber nicht automatisch gesagt, das Systemrisiko sei geringer geworden. Es hat sich womöglich nur verlagert ..