Von Ralf Keuper
Die Bedeutung der Popkultur für die Kunstgeschichte ist bis heute Gegenstand zahlreicher, z.T. hoch gelehrter Kontroversen. Für viele Kunsthistoriker ist die Popkultur lediglich ein Produkt der Massengesellschaft. An die wahren Meisterwerke der Kunst kommt sie nicht heran, da sie lediglich den Zeitgeist widerspiegelt. Kurzum: Sie repräsentiert den “Triumpf des Augenblicks”; der “Glanz der Dauer” ist ihren Kunstwerken nicht beschieden.
Wer mit der Zeit gehen und nicht als konservativ abgestempelt werden will, tut gut daran, das Neue mit Begeisterung aufzunehmen und sich mit Kritik zurückzuhalten. Ein Punkt, den bereits der bekannte Kunsthistoriker Ernst Gombrich in seinem Standardwerk Die Geschichte der Kunst betonte. Sobald ein neuer Stil die Kunstwelt in Wallung bringt, passt sich die Kritik der allgemeinen Stimmung an. Gombricht schreibt:
Es genügte dann, dass ein Stil oder ein Experiment für zeitgenössisch erklärt würde, um den Kritikern das Gefühl zu geben, es sei ihre Pflicht, die Sache zu verstehen und für sie einzutreten. Diese Geschichtsauffassung hat den Kritikern den Mut zur Kritik genommen und sie zu bloßen Chronisten gemacht. Zur Rechtfertigung weisen sie auf die notorische Unfähigkeit früherer Kritiker hin, die Entstehung neuer Stile zu erkennen und zu akzeptieren.
Wer traut sich heute, den neuen Technologien, wie Digitalen Währungen sowie der Blockchain, mit Kritik zu begegnen? Wohlgemerkt: Kritik…