Von Ralf Keuper
Angenommen, die Bank als digitale Plattform ist Realität geworden oder steht kurz vor ihrem Durchbruch. Wie lässt sich diese Organisationsform steuern oder wie bringt man sie dazu, die gewünschten Resultate für die Betreiber, Kunden, Lieferanten und alle weiteren Interessengruppen (Stakeholder) zu liefern?
Kann das mittels Selbstorganisation geschehen oder wird dazu eine zentrale Instanz benötigt? Wieviel Autonomie haben die verschiedenen Teile der Plattform? Wie wird der Ertrag gerecht verteilt?
Wie bringt man die verschiedenen Interessen zusammen, so dass die Beteiligten an einem Strang ziehen?
Erst wenn diese Fragen zufriedenstellend geklärt sind, hat die Bank als digitale Plattform eine Überlebenschance – zumindest nach Lesart der Collaboration Economy. Damit ist nicht gemeint, dass alle potenziellen Probleme und Streitfragen schon vorab geklärt werden müssen. Das wäre unrealistisch.
Andererseits müssen Verfahren existieren oder eingerichtet werden, die es der Plattform ermöglichen, die naturgemäß auftretenden Spannungen und Konflikte zu bewältigen, ohne dass ihre Existenz damit gefährdet wird. Störungen oder Kritik darf nicht automatisch dazu führen, den Kreis enger zu schließen und unliebsame Teilnehmer auszugre…