Nach zehn Jah­ren, die Fin­tech-Start­ups nun ver­su­chen, den Ban­ken­markt auf­zu­mi­schen und das Finanz­we­sen zu “demo­kra­ti­sie­ren”, fällt die Bilanz recht mager aus.

Der aktu­el­le Bericht The Future of Glo­bal Fin­tech: Towards Resi­li­ent and Inclu­si­ve Growth vom Cam­bridge Cent­re for Alter­na­ti­ve Finan­ce at Cam­bridge, weist zwar auf eini­ge posi­ti­ve Effek­te durch Fin­tech hin. Jedoch lässt sich nicht über­se­hen, so Car­men Reich­man, dass Fin­tech mit dem Anspruch (bis­lang jeden­falls) geschei­tert ist, Frau­en, Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men, KMUs und länd­li­che Gemein­den, die von den klas­si­schen Ban­ken ver­nach­läs­sigt oder gar als Kun­den aus­ge­schlos­sen wer­den, mit Finanz­dienst­leis­tun­gen zu ver­sor­gen[1]Can fin­tech ful­fil its pro­mi­se if we are still asking if it will last?.

Die Autoren räu­men auf Nach­fra­ge von Reich­man ein, dass sich für Fin­tech die Fra­ge stel­le, ob es sein/​ihr Ver­spre­chen und Poten­zi­al erfül­len kann, um den Zugang zu Finanz­mit­teln für Bevöl­ke­rungs­grup­pen, die kei­ne oder zu weni­ge Ban­ken haben, für KMU und für Unter­neh­me­rin­nen zu erwei­tern und ob Fin­tech und die Rol­le, die es in der brei­te­ren Finanz­welt spielt, als “vor­über­ge­hend oder struk­tu­rell” zu betrach­ten sind.

Reich­man moniert, dass eine tat­säch­li­che, sub­stan­ti­ell mess­ba­re Ver­än­de­rung bis­her nicht fest­ge­stellt wer­den kann.

Auf die­sem Blog ver­tre­ten wir seit gerau­mer Zeit den Stand­punkt, dass es sich bei Fin­tech ledig­lich um einen Über­gangs­stil im Ban­king han­delt[2]Fin­tech reprä­sen­tiert einen Über­gangs­stil[3]Fin­tech ist ein (wich­ti­ges) Über­gangs­phä­no­men.

Fin­tech mar­kiert nicht den Beginn einer neu­en Epo­che; es ist statt­des­sen eine Episode.