In der west­li­chen Welt greift lang­sam die Erkennt­nis um sich, dass Asi­en alles dar­an setzt, sei­nen ange­stamm­ten Platz wie­der ein­zu­neh­men. Dafür ist es nötig, alte Abhän­gig­kei­ten zu lösen und eine Stär­ke zu erlan­gen, die den Län­dern im Wes­ten Respekt ein­flößt. Die Zeit der Bevor­mun­dung ist end­gül­tig vor­bei; Asi­en eman­zi­piert sich.

Aus­lö­ser für die­sen Wan­del war, so Pan­kaj Mish­f­ra in sei­nem Buch Aus den Rui­nen des Empire. Die Revol­te gegen den Wes­ten und der Wie­der­auf­stieg Asi­ens ein Ereig­nis im Mai 1905, das sich in der Kore­a­stra­ße zutrug. “In die­ser Meer­enge, die heu­te zu den meist­be­fah­re­nen See­we­gen der Welt gehört, besieg­te eine klei­ne japa­ni­sche Flot­te einen gro­ßen Teil der rus­si­schen Flot­te, die fast um die hal­be Welt gese­gelt war, um den Fer­nen Osten zu errei­chen.  Die See­schlacht bei Tsu­shi­ma – der deut­sche Kai­ser bezeich­ne­te sie als die wich­tigs­te See­schlacht seit der ein Jahr­hun­dert zurück­lie­gen­den Schlacht bei Tra­fal­gar, und Prä­si­dent Theo­do­re Roo­se­velt nann­te sie “das größ­te Phä­no­men, das die Welt gese­hen hat” – bedeu­te­te das fak­ti­sche Ende eines Krie­ges, der im Febru­ar 1904 begon­nen hat­te .. . Zum ers­ten Mal seit dem Mit­tel­al­ter hat­te ein außer­eu­ro­päi­sches Land eine euro­päi­sche Macht in einem grö­ße­ren Krieg besiegt, und die Nach­richt eil­te um die Welt, die von west­li­chen Impe­ria­lis­ten – und mit Hil­fe des Tele­gra­phen – zu einem engen Netz ver­bun­den wor­den war”.

Der Sieg der Japa­ner über Russ­land zeig­te, dass die Län­der Asi­ens durch­aus in der Lage und wil­lens waren, vom Wes­ten zu ler­nen – aller­dings auf eige­ne Art: “Die Euro­pä­er und nach ihnen auch die Ame­ri­ka­ner muss­ten am Ende erken­nen, dass sie die Fähig­keit Asi­ens unter­schätzt hat­ten, moder­ne Ideen, Tech­ni­ken und Insti­tu­tio­nen – die “Geheim­nis­se” der west­li­chen Macht – zu absor­bie­ren und gegen die west­li­che Welt zu wen­den. Sie hat­ten nicht erkannt, wie stark der Drang nach Frei­heit und Wür­de bei jenen Völ­kern war, die von Euro­pas ein­fluss­reichs­ten Den­kern, von Hegel über Marx bis John Stuart Mill, für unfä­hig gehal­ten wur­den, sich selbst zu regie­ren – Den­ker, deren Ideen sich in einer iro­ni­schen Wen­dung der Geschich­te bei die­sen “Unter­ta­nen­völ­kern” in Wirk­lich­keit als äußerst mäch­tig erwei­sen soll­ten”.

Ein Bewusst­seins­wan­del von die­ser Trag­wei­te braucht indes Zeit, bis er von der Welt­öf­fent­lich­keit zur Kennt­nis genom­men wird. “Inzwi­schen ist jedoch deut­li­cher zu erken­nen, dass für die Mehr­heit der W…