In sei­nem Buch Arm und Reich weist der ame­ri­ka­ni­sche Bio­lo­ge Jared Dia­mond nach, dass nicht kon­sti­tu­tio­nel­le Unter­schie­de der Men­schen, son­dern die kli­ma­ti­schen und geo­gra­fi­schen Beson­der­hei­ten der ver­schie­de­nen Erd­tei­le die Ursa­che für die Ver­tei­lung von Armut und Reich­tum sind.

Dia­mond fragt, wie es mög­lich war, dass wei­te Tei­le der Welt von Euro­pä­ern kolo­ni­siert wur­den und nicht umge­kehrt Euro­pa von Ein­dring­lin­gen aus Ame­ri­ka oder ande­ren Regio­nen. Mit Blick auf die Erobe­rung Süd­ame­ri­kas durch die Spa­ni­er stellt Dia­mond fest: “Zu den Grün­den für Pizar­ros Erfolg zähl­ten die Mili­tär­tech­nik mit Kano­nen, Waf­fen aus Stahl und Pfer­de, anste­cken­de Krank­hei­ten eura­si­scher Her­kunft, Schiff­bau und Navi­ga­ti­on, die zen­tra­lis­ti­sche poli­ti­sche Ord­nung euro­päi­scher Staa­ten und nicht zuletzt die Schrift. Es waren die­se unmit­tel­ba­ren Fak­to­ren, die Euro­pä­er in die Lage ver­setz­ten, aus­zu­zie­hen und ande­re Kon­ti­nen­te zu erobern. Lan­ge bevor irgend jemand an Kano­nen und Stahl dach­te, schu­fen jedoch ähn­li­che Fak­to­ren die Vor­aus­set­zun­gen für Expan­si­ons­be­we­gun­gen ver­schie­de­ner nicht­eu­ro­päi­scher Völ­ker. .. Nach wie vor unbe­ant­wor­tet ist die grund­le­gen­de Fra­ge, war­um all die­se unmit­tel­ba­ren Vor­tei­le in ers­ter Linie den Euro­pä­ern und nicht den Völ­kern der Neu­en Welt zufie­len. War­um waren es nicht die Inkas, die …