Jahrelang schmuggelten die mexikanischen Kartelle, die den US-Markt mit Kokain, Heroin und Fentanyl versorgen, Lastwagenladungen mit Bargeld nach Mexiko, wo sie Banken und Wechselstuben benutzten, um das Geld in das Finanzsystem einzuschleusen. Außerdem heuerten sie Mittelsmänner an – oft kolumbianische oder libanesische Spezialisten, die bis zu 18 Cent pro Dollar verlangten – um ihre Milliarden zu waschen.
Diese Methoden waren kostspielig, nahmen Wochen oder sogar Monate in Anspruch und setzten das gehortete Bargeld Risiken aus – Beschädigung, Raub, Beschlagnahmung. Dann betrat ein neuer Akteur die Bühne, der die Geldwäsche mittels “innovativer” Methoden optimierte und sicherer machte: Xizhi Li[1]How a Chinese American Gangster Transformed Money Laundering for Drug Cartels.
Li wurde 1973 in einer ländlichen Gegend der Provinz Guangdong geboren. Etwa 10 Jahre später wanderte die Familie nach Mexicali aus, einer mexikanischen Stadt an der Grenze zu Kalifornien, in der eine große chinesische Gemeinde lebt. Dort wuchs er in einer einzigartigen Subkultur auf, in der Verbrechen viele Sprachen sprechen und Grenzen mit Leichtigkeit überschreiten.
Li entdeckte eine scheinbar unerschöpfliche Quelle von Dollars: den lateinamerikanischen Drogenhandel. Er bot den Kartellen seine konkurrenzlos günstigen und sicheren Geldwäschedienste …
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