In The Pri­ce of Time zeich­net Edward Chan­cell­or die Geschich­te des Zin­ses von sei­nen Ursprün­gen im anti­ken Meso­po­ta­mi­en über die Debat­ten über Wucher in der bri­ti­schen Restau­ra­ti­on und John Laws unglück­se­li­ges Mis­sis­sip­pi-Pro­gramm bis hin zu den glo­ba­len Kre­dit­booms des 21. Jahr­hun­dert. Im All­ge­mei­nen gehen wir davon aus, dass hohe Zins­sät­ze schäd­lich sind, aber Chan­cell­or argu­men­tiert, dass die Finanz­märk­te insta­bil wer­den, wenn das Geld zu leicht ist. Er führt die Geschich­te in die Gegen­wart, in der die Zins­sät­ze so tief gesun­ken sind wie seit fünf Jahr­tau­sen­den nicht mehr – ein­schließ­lich des außer­ge­wöhn­li­chen Auf­tre­tens nega­ti­ver Zins­sät­ze in Euro­pa und Japan – und zeigt auf, wie dies zu tief­grei­fen­der wirt­schaft­li­cher Unsi­cher­heit und finan­zi­el­ler Anfäl­lig­keit bei­getra­gen hat.

Kanz­ler zeigt auf, wie extrem nied­ri­ge Zins­sät­ze nicht nur zu einer Infla­ti­on der Ver­mö­gens­prei­se füh­ren, son­dern auch weit­ge­hend für das schwa­che Wirt­schafts­wachs­tum, die zuneh­men­de Ungleich­heit, die Zom­bie-Unter­neh­men, die hohe Ver­schul­dung und die Ren­ten­kri­sen ver­ant­wort­lich sind, die den Wes­ten in den letz­ten Jah­ren heim­ge­sucht haben – Bedin­gun­gen, unter denen die Wirt­schaft unmög­lich gedei­hen kann. Gleich­zei­tig hat das bil­li­ge Geld in Chi­na eine gigan­ti­sche Immo­bi­li­en­bla­se auf­ge­bla­sen, die mit dem größ­ten Kre­dit- und Inves­ti­ti­ons­boom der Geschich­te ein­her­geht. Wäh­rend sich das glo­ba­le Finanz­sys­tem auf eine wei­te­re Kri­se zube­wegt, zeigt Chan­cell­or, dass wir die vor uns lie­gen­den Her­aus­for­de­run­gen nur bewäl­ti­gen kön­nen, wenn wir die Zin­sen verstehen.

Quel­le: The Pri­ce of Time. The Real Sto­ry of Interest

Rezen­sio­nen:

INTEREST IS THE PRICE OF TIME

Book Review: The Pri­ce of Time

‘The Pri­ce of Time’ Review: Get­ting Inte­rest Rates Wrong

Book Review: The Pri­ce of Time: The Real Sto­ry of Inte­rest by Edward Chancellor