Ein gemein­sam von dem Eid­ge­nös­si­schen Depar­te­ment für Ver­tei­di­gung, Bevöl­ke­rungs­schutz und Sport (VBS), der Schwei­ze­ri­schen Natio­nal­bank, SIX und der Zür­cher Kan­to­nal­bank durch­ge­führ­tes Pro­jekt zielt dar­auf ab, Sicher­heits­teams im Finanz­sek­tor den Zugang zu Cyber­ab­wehr­ka­pa­zi­tä­ten des Bun­des zu ermög­li­chen und die all­ge­mei­ne Sicher­heits­la­ge durch ver­stärk­te Kol­la­bo­ra­ti­on zu verbessern.

Dabei kom­men Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting und Data Clean Rooms zum Ein­satz, eine Kom­bi­na­ti­on aus neu­en Ver­schlüs­se­lungs- und Datenschutztechnologien.

Im Rah­men des Pro­jekts wur­den gemein­sa­me E‑Mail-Phis­hing-Bedro­hun­gen über Orga­ni­sa­ti­ons­gren­zen hin­weg iden­ti­fi­ziert. “Mit­hil­fe der Ver­schlüs­se­lungs­tech­no­lo­gie waren die Ban­ken in der Lage, neue Phis­hing-Kam­pa­gnen auf­zu­spü­ren, gemein­sa­me Mus­ter zu erken­nen und die Phis­hing-Abwehr aller teil­neh­men­den Orga­ni­sa­tio­nen zu ver­glei­chen. Das erfolg­rei­che Pilot­pro­jekt hat gezeigt, dass durch die neu­tra­le und geschütz­te Instanz der «Data Clean Rooms» nütz­li­che Erkennt­nis­se über Cyber­be­dro­hun­gen gewon­nen wer­den kön­nen, ohne dass sen­si­ble Daten zwi­schen Orga­ni­sa­tio­nen aus­ge­tauscht wer­den müs­sen[1]Erfolg­rei­che Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem VBS und dem Schwei­zer Finanz­sek­tor zum Schutz der Pri­vat­sphä­re[2]Vgl. dazu: Cyber Secu­ri­ty[3]Vgl. dazu: Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting – eine Chan­ce für die Ban­ken[4]Vgl. dazu: Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting – eine Chan­ce für die Ban­ken #2[5]Vgl. dazu: Con­fi­den­ti­al Cloud für die siche­re Mehr­par­tei­en­be­rech­nung

Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting und Data Clean Rooms 
Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting ist eine sicher­heits- und daten­schutz­för­dern­de Rechen­tech­nik, die auf den Schutz von Daten bei der Nut­zung aus­ge­rich­tet ist. Con­fi­den­ti­al Com­pu­ting kann in Ver­bin­dung mit der Spei­cher- und Netz­ver­schlüs­se­lung ein­ge­setzt wer­den, die Daten im Ruhe­zu­stand bzw. bei der Über­tra­gung schüt­zen. Es wur­de ent­wi­ckelt, um Software‑, Protokoll‑, kryp­to­gra­fi­sche und grund­le­gen­de phy­si­sche Angrif­fe sowie Angrif­fe auf die Lie­fer­ket­te abzuwehren.

Die Tech­no­lo­gie schützt Daten im Ein­satz, indem sie Berech­nun­gen in einer hard­ware­ba­sier­ten ver­trau­ens­wür­di­gen Aus­füh­rungs­um­ge­bung (Trus­ted Exe­cu­ti­on Envi­ron­ment, TEE) durch­führt. Ver­trau­li­che Daten wer­den erst dann für das TEE frei­ge­ge­ben, wenn sie als ver­trau­ens­wür­dig ein­ge­stuft wur­den. Die ver­schie­de­nen Arten des Con­fi­den­ti­al Com­pu­tings defi­nie­ren den Grad der ver­wen­de­ten Daten­iso­lie­rung, ob vir­tu­el­le Maschi­ne, Anwen­dung oder Funk­ti­on. Die Tech­no­lo­gie kann in Rechen­zen­tren vor Ort, an Edge-Stand­or­ten oder in der öffent­li­chen Cloud ein­ge­setzt wer­den. Sie wird oft mit ande­ren daten­schutz­freund­li­chen Rechen­tech­ni­ken ver­gli­chen, wie z. B. voll­stän­dig homo­mor­phe Ver­schlüs­se­lung, siche­re Mehr­par­tei­en­be­rech­nung und Trus­ted Computing.

Ein Daten­rein­raum (Data Clean Room) ist ein Tech­no­lo­gie­dienst, der Inhalts­platt­for­men dabei hilft, die Daten von Nut­zern, die mit Wer­be­an­bie­tern inter­agie­ren, geheim zu halten.

Das Kon­zept eines Daten­rein­raums soll ein daten­ori­en­tier­tes Äqui­va­lent zu einem phy­si­schen Rein­raum sein, mit dem Ziel, eine makel­lo­se Umge­bung zu schaf­fen, in der die Tech­no­lo­gie nicht durch äuße­re Ein­flüs­se kon­ta­mi­niert wer­den kann. Anstatt sich mit der Ver­un­rei­ni­gung durch phy­si­sche Ele­men­te zu befas­sen, besteht das Haupt­an­lie­gen eines Daten­rein­raums dar­in, die Benut­zer­da­ten iso­liert und pri­vat zu halten.

Ein Daten­rein­raum stellt agg­re­gier­te und anony­mi­sier­te Nut­zer­da­ten bereit, um die Pri­vat­sphä­re der Nut­zer zu schüt­zen, wäh­rend er Wer­be­trei­ben­den nicht per­sön­lich iden­ti­fi­zier­ba­re Infor­ma­tio­nen (Non-PII) zur Ver­fü­gung stellt, um eine bestimm­te demo­gra­fi­sche Ziel­grup­pe anzu­spre­chen und die Ziel­grup­pe zu messen