Nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie hat der sichere Austausch von Daten an Bedeutung gewonnen. An dieser Stelle setzt Cryptshare an. Unter Vermeidung der Schwächen der herkömmlichen E‑Mail werden mit Cryptshare alle Transfers verschlüsselt und sicher versendet. Sogar große Dateien, an denen E‑Mail-Clients oft scheitern, können ausgetauscht werden. Im Interview mit Bankstil erläutert Stefan Lau (Foto), Business Development Manager Deutschland (Nord) bei Cryptshare, die aktuelle Situation beim Datenaustausch in den Unternehmen und Banken und benennt die Hürden, die noch zu nehmen sind.
- Herr Lau, was genau macht bzw. wofür steht Cryptshare?
Wir von Cryptshare sind fest davon überzeugt, dass digitale Kommunikation für Unternehmen unschätzbar wertvoll ist. Das ist sie vor allem dann, wenn sie für jedermann möglich ist, jederzeit und mit einem einfachen und sicheren Tool. Unser Ziel ist es, dass konsequent im Produkt Cryptshare umzusetzen.
Cryptshare ist eine Kommunikationslösung, die es Unternehmen ermöglicht, verschlüsselt zu kommunizieren. Es können Dateien aller Art und jeder Größe sicher und ad hoc ausgetauscht werden. Dank Integration in die gewohnte Arbeitsumgebung in Outlook und Notes, ist die Anwendung so einfach, dass es jeder benutzen kann. Außerdem bietet Cryptshare mit seinen Schnittstellen zahlreiche Automatisierungsmöglichkeiten.
- Entgegen der meisten Prognosen ist die E‑Mail noch immer ein beliebtes Kommunikationsmittel – worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?
Tatsächlich verlangsamt sich das starke Wachstum der E‑Mail-Kommunikation. Hiervon sind aber vor allem geschäftsinterne E‑Mails betroffen, die durch Tools wie beispielsweise Slack ersetzt werden. Bei externen Geschäfts-E-Mails ist das aber nicht der Fall. Gerade in diesem Bereich ist die E‑Mail nicht wegzudenken. Das liegt daran, dass sie ein allseits akzeptierter Standard, einfach zu bedienen und universell verfügbar ist: Jeder Nutzer eines Rechners, Smartphones oder Tablet-PCs kann mit jedem anderen kommunizieren, unabhängig von den Endgeräten oder Programmen.
- Wo ist momentan der Bedarf an sicherem Datenaustausch besonders hoch?
Wir sehen gerade im Gesundheitswesen, bei Behörden, Banken sowie Versicherern einen hohen Bedarf für verschlüsselte Kommunikation. Das liegt daran, dass hier oft sehr sensible und personenbezogene Daten versendet werden. Diese sind besonders Schützenwert und sollten daher ausschließlich verschlüsselt versendet werden. Zudem wird der Publikumsverkehr in diesen Bereichen teilweise durch Corona eingeschränkt. Es bedarf also seit 2020 vermehrt einer Lösung, mit der Dateien und Informationen auf digitalem Weg sicher eingereicht werden können.
- Warum sollten Endverbraucher und Banken Cryptshare verwenden?
Bei all ihren Vorteilen birgt die E‑Mail Kommunikation auch einige Risiken. Gerade in Banken werden höchst vertrauliche Dokumente über E‑Mail ausgetauscht, oft müssen auch die Inhalte der E‑Mail geheim bleiben. Gerade an diesem Punkt kommen Sicherheitsfragen ins Spiel: E‑Mail-Systeme sind ein bevorzugtes Angriffsziel von Kriminellen, Hackern und Wirtschaftsspionen – neun von zehn Cyber-Angriffen starten mit einer E‑Mail.
Cryptshare bietet all die Vorteile der E‑Mail, löst aber ihre Schwächen. Ob es um Vertragsentwürfe, Geschäftsideen oder Kreditanfragen geht, Menschen wollen die Gewissheit, dass ihre Daten sicher und vertraulich mit der Bank ausgetauscht werden können- besonders auch dann, wenn sie noch keine Kunden sind. Mit Cryptshare ist das einfach und sicher umzusetzen – sogar für Neukunden, denn die Lösung kann bidirektional eingesetzt werden. Es werden alle Transfers verschlüsselt und somit sicher versendet. Sogar große Dateien, an denen E‑Mail-Clients oft scheitern, können ausgetauscht werden. Durch die Verschlüsslung, Nachvollziehbarkeit der Datentransfers sowie Klassifizierungsmöglichkeiten, können Unternehmen Compliance-Richtlinien und Gesetzesvorgaben einhalten.
- Was verspricht sich Cryptshare von der Kooperation mit Signicat[1]
Vgl. dazu: „Die Kooperation zwischen Cryptshare und Signicat bedeutet das Ende der Insellösungen“ – Interview mit Kurt Rindle (Signicat GmbH)?
Durch diese Kooperation ermöglichen wir die fehlende und überfällige Kombination einer sicheren E‑Mail-Lösung und der eindeutigen digitalen Identität der Nutzer. Die avisierte Lösung zeichnet sich vor allem durch einfachste Bedienung für den Endanwender aus, die wichtigste Grundlage für jede nachhaltige Anwendung in der Praxis: Das Entschlüsseln für den Empfänger wird dadurch denkbar einfach. Es müssen keine Kennwörter oder PINs ausgetauscht werden, sondern der Empfänger nutzt einfach seine eigene eID. Mit der Lösung lassen sich Informationen im Geschäftsverkehr nicht nur sicher tauschen, sondern es besteht auch der rechtssichere Nachweis darüber, wer sie jeweils verschickt und empfangen hat.
- Inwieweit lässt sich der sichere Datenaustausch mit Cryptshare automatisieren?
Die Cryptshare API bietet zahlreiche Möglichkeiten, um den Datenversand sicher zu automatisieren. Der Dateiversand kann an einzelne Empfänger oder große Verteilerlisten zeit- oder ereignisgesteuert gestaltet werden. Es können Marketingmaterial, Kontoauszüge, Gehaltsabrechnungen oder Vertragsänderungen automatisch versendet werden, gleich ob es bei der Zustellung auf Vertraulichkeit, Nachvollziehbarkeit oder Sicherheit ankommt.
Auch das Robert Koch-Institut nutzt unsere Automation für die Kommunikation mit über 180 Laboren aus ganz Deutschland. Sobald ein Labor neue Daten bereitstellt, spielt der Cryptshare Robot diese in die Systeme des RKIs ein, wo sie dann automatisiert weiterverarbeitet werden. Gerade in einer Pandemie, die schnelles Handeln erfordert, ist so ein effizienter, automatisierter Kommunikationsweg Gold wert.
- Welche Hemmnisse beim Einsatz sicherer Kommunikationsverfahren bestehen derzeit noch aufseiten der Unternehmen und Endverbraucher?
Für viele ist sichere Kommunikation schlichtweg zu kompliziert. Viele Lösungen erfordern Benutzerkonten, sind kompliziert in der Einrichtung oder nicht für ad hoc Kommunikation geeignet. Ein großes Hemmnis ist außerdem für Anwender, dass es viele verschiedene Anbieter mit jeweils eigenem Schlüssel- oder Passwortaustauschs gibt. Diese müssen sich dann immer wieder vom einen aufs nächste System umstellen. Das ist ein Grund warum, wir uns entschieden haben, eIDs für die Authentifizierung im Rahmen eines sicheren Informationsaustausches zu integrieren. Die Nutzer können dann einfach die Ihnen bereits bekannte eID verwenden und müssen sich nicht auf etwas Neues einlassen.
References