BNPL-Systeme (Buy now, pay later) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie ermöglichen es den Verbrauchern, ihre Ausgaben in zinslose Raten aufzuteilen. Die Kosten für den plattformbasierten BNPL-Dienst werden hauptsächlich von den Händlern getragen. Auf diese Weise können die Verbraucher ihre Ausgaben verwalten, während ihnen nur geringe oder gar keine Gebühren entstehen. Unvorsichtige Ausgaben oder ein schlechtes Verständnis der BNPL-Bedingungen können jedoch zu einer Überschuldung führen.
In diesem Sonderbeitrag werden die BNPL-Zahlungssysteme untersucht. Zunächst wird ein Überblick über das BNPL-Geschäftsmodell gegeben, wobei die Vorteile und Kosten für jeden Akteur (Händler, Nutzer und Plattform) erörtert werden. Zweitens wird die weltweite Verbreitung von BNPL-Diensten dokumentiert, wobei Geschlecht, Alter, Bildung und Risikoprofile der Nutzer dargestellt werden. Drittens wird die Frage gestellt, warum die Akzeptanz von BNPL-Diensten in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist.
Die wichtigsten Ergebnisse sind die folgenden. Erstens zahlen die Händler hohe Gebühren, um das Kreditrisiko auf die Plattformen zu übertragen und den Kundenstamm zu erweitern. BNPL-Systeme sind auch für Verbraucher ohne Kredithistorie oder stabiles Einkommen zugänglich und wirken sich in der Regel nicht auf ihre Kreditwürdigkeit aus. Da die Plattformen in erster Linie auf Gebühreneinnahmen angewiesen sind, stehen sie aufgrund hoher Betriebskosten und steigender Kreditverluste vor Rentabilitätsproblemen.
Zweitens haben die Nutzer von BNPL in der Regel ein riskanteres Kreditprofil als die Nutzer herkömmlicher Verbraucherkreditprodukte. BNPL-Nutzer sind in der Regel jünger, haben einen geringeren Bildungsstand, eine höhere Schuldenlast und niedrigere Kreditwürdigkeitswerte. Dementsprechend sind die Zahlungsverzögerungen und Verluste bei BNPL in den Vereinigten Staaten höher als im Falle von Kreditkarten.
Quelle: Buy now, pay later: a cross-country analysis