Die Zukunft des Bargeldes wird sich im Zusammenspiel zahlreicher Entwicklungen entscheiden, deren Verlauf in den nächsten 15 bis 20 Jahren allerdings ungewiss ist. Um die Zukunft greifbarer zu machen, muss über das in der Gegenwart Beobachtbare hinausgegangen werden. Dass sich alle heute abzeichnenden Trends für die Zukunft einfach fortschreiben lassen werden, hat sich schon häufig als Trugschluss erwiesen.
Um dennoch eine strategisch vorausschauende Planung zur Zukunft des Bargeldes zu ermöglichen, werden in dieser Studie verschiedene Methoden der Strategischen Vorausschau eingesetzt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden mittels eines schlüsselfaktorbasierten Szenario-Ansatzes zu drei Szenarien verwoben – „Die hyperdigitale Bezahlwelt“, „Die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance“ und „Die verschwindende hybride Bezahlwelt“. Die entwickelten Szenarien stellen mögliche alternative Entwicklungspfade für das Bargeld dar. Sie sind keine Prognosen für tatsächlich eintretende Zukünfte, sondern hypothetische Zukunftsbilder. Sie verdeutlichen Konsequenzen von möglichen Entwicklungen und unterstützten dadurch Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bei einer ganzheitlichen strategischen Planung.
Obwohl sich die dargestellten Entwicklungspfade stark unterscheiden, finden sich in den Szenarien auch Gemeinsamkeiten. In allen drei Szenarien ist der Anteil von Bargeld an den Gesamttransaktionen in den nächsten 15 bis 20 Jahren im Vergleich zu heute rückläufig. Der Rückgang ist aus verschiedenen, in den Szenarien dargestellten Gründen unterschiedlich stark. Bargeld verschwindet jedoch in keinem der drei Szenarien. Die Szenarien zeigen, wie sich die Anforderungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern an ein Zahlungsmittel in der Zukunft in unterschiedlichem Maß ausdifferenzieren könnten. Für viele ist heutzutage und voraussichtlich auch in Zukunft die einfache und bequeme Handhabung das wichtigste Entscheidungskriterium für die Wahl eines Zahlungsmittels.
Ob Bargeld oder unbare Zahlungsmittel dieses Kriterium zukünftig erfüllen werden, beantworten Verbraucherinnen und Verbraucher aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive unterschiedlich. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass eine Mehrheit von ihnen diese Anforderung heute und in Zukunft hauptsächlich durch unbare Zahlungsmittel erfüllt sehen könnte.
Bargeld wird als analoges Zahlungsmittel und als hochwertiges Produkt gewürdigt. Für den Wunsch nach einer Weiterentwicklung, beispielsweise zu Smartem Bargeld mit elektronischen Komponenten, gibt es keine Hinweise, unter anderem, da es dann vermutlich nicht mehr komplett anonym wäre. …
Es ist fraglich, ob Bargeld seine Funktion als Ausfalllösung bei Nichtverfügbarkeit unbarer Zahlungsmittel noch ausfüllen könnte, wenn es im Alltag kaum mehr eingesetzt würde. Die vorsorgliche Erhaltung der Wahlfreiheit und der Bargeldinfrastruktur ist daher auch ein wichtiges Instrument zur Krisenprävention. Die Szenarien deuten darauf hin, dass Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher bezüglich der Bargeldnutzung jedoch kein Selbstläufer ist und nicht automatisch erhalten bleiben wird.
Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um die Wahlfreiheit nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis für alle sicherzustellen. Neben gesetzlichen Vorgaben im Hinblick auf Zugang zu Bargeld und Bargeldakzeptanz, wie sie gerade auf EU-Ebene diskutiert werden,
Quelle: Bargeld der Zukunft
Eine Einordnung der IC Cash Services GmbH in #Bundesbank Studie: Wie #Bargeld in der Zukunft genutzt wird