Von Ralf Keuper
Charles Mann geht in seinem vielgelobten Buch Kolumbus’s Erbe. Wie Menschen, Tiere, Pflanzen die Ozeane überquerten und die Welt von heute schufen auch auf das Geld- und Bankwesen im alten China ein. Dort gab der Staat schon einige Jahrhunderte vor Christi Geburt Münzen aus Bronze aus. Im Laufe der Zeit erwies sich das Geldsystem als unzulänglich, weshalb die Song-Dynastie im Jahr 1160(1) das erste Papiergeld einführte: die Huizi:
Regionale Regierungen und mächtige Kaufleute hatten schon zwei Jahrhunderte lang mit Papiergeld experimentiert, aber die Huizi war die erste landesweit gültige, staatlich gedruckte Banknote. Sie wurde auf der Basis von Bronzemünzen benannt; die niedrigste Note war zweihundert Münzen, die höchste dreitausend Münzen wert. Die ersten europäischen Banknoten wurden 1661, fünf Jahrhunderte später ausgegeben.
Die Geburt der Huizi war auch der Beginn des sog. Fiatgeldes:
Innerhalb weniger Jahrzehnte nach ihrer Einführung wurden die Huizi aus praktischen Gründen von den Münzen entkoppelt; egal, was die Banknoten versprachen, sie konnten nicht gegen Bronze getauscht werden. Sie waren praktisch zu dem geworden, was Wirtschaftswissenschaftler Fiatgeld nennen – Papiergeld ohne Deckung.
Um größere Projekte zu finanzieren, griffen die Herrscher bereits damals gerne auf die Druckerpressen zurück. Die Hyperinflation betrat die Bühne der Geschichte. Um die Jin un…