Als der Kon­sum­gü­ter­kon­zern Proc­ter & Gam­ble (P&G) in den 1990er Jah­ren auf die Idee kam, sich gegen Zins- und Wäh­rungs­schwan­kun­gen mit­hil­fe kom­ple­xer Deri­va­te abzu­si­chern, geschah dies auch in der Hoff­nung, hohe Spe­ku­la­ti­ons­ge­win­ne zu erzie­len. P&G ver­ließ sich dabei weit­ge­hend auf den Rat und Ser­vice von Ban­kers Trust (BT). In der Annah­me sin­ken­der Zins­sät­ze in den USA und Deutsch­land schloss Ban­kers Trust im Auf­trag für P&G zwei Kon­trak­te für varia­bel ver­zins­li­che Anlei­hen in Dol­lar und D‑Mark ab. Als die Zins­sät­ze in den USA und Deutsch­land wider Erwar­ten stie­gen, wur­de aus dem erhoff­ten Gewinn ein rea­ler Ver­lust, der das Anse­hen des für sei­ne kon­ser­va­ti­ve Geschäfts­po­li­tik bekann­ten P&G‑Konzerns und von Ban­kers Trust schädigte.

Bis dahin hat­te sich P&G wie die meis­ten mul­ti­na­tio­na­len Unter­neh­men durch ein­fa­che Swaps von fest­ver­zins­li­chen in varia­bel ver­zins­li­che Schuld­ti­tel oder umge­kehrt sowie durch den gele­gent­li­chen Ein­satz von Optio­nen, Ter­min­ge­schäf­ten und Devi­sen­ge­schäf­ten gegen Schwan­kun­gen der inter­na­tio­na­len Zins- und Wäh­rungs­sät­ze abge­si­chert. P&G beschloss von die­sem Kurs abzu­wei­chen und kom­ple­xe Deri­va­te mit hohem Risi­ko (kom­ple­xer Zinsswap)((“Im All­ge­mei­nen besteht der Zweck eines Zins­swaps dar­in, eine Par­tei vor Zins­schwan­kun­gen zu schüt­zen. Bei der ein­fachs­ten Form des Swaps, einem “Plain Vanilla”-Zinsswap, zahlt eine Gegen­par­tei einen fes­ten Zins­satz, wäh­rend die ande­re Gegen­par­tei einen varia­blen Zins­satz auf der Grund­la­ge des Kapi­tal­be­trags der zugrun­de lie­gen­den Schuld über­nimmt. Die­ser Betrag wird als “Nenn­wert” des Swaps bezeich­net und wech­selt nicht den Besit­zer; ledig­lich die Zins­zah­lun­gen wer­den ausgetauscht.
Bei kom­ple­xe­ren Zins­swaps, wie sie hier vor­lie­gen, kann sich der Wert des varia­blen Zins­sat­zes aus ein…