Von Ralf Keuper
Die Anzeichen verdichten sich, dass das Kapitel Yomo bald beendet ist. Erst im Februar wurde offiziell der Abschied von der Idee einer Smartphone-Bank verkündet[1]Sparkassen verabschieden sich von Yomo. Eigentlich wollten die Sparkassen mit Yomo die Zielgruppe der jungen, technikaffinen Kunden ansprechen, die ihre privaten und geschäftlichen Aktivitäten über das Smartphone abwickeln. Ganz aufgeben wollten die Sparkassen Yomo aber nicht. Yomo sollte sich in eine Banking-App verwandeln. Damit können die Kunden ihre Konten verwalten. Selbst diese Minimal- bzw. Notlösung scheint noch in weiter Ferne zu liegen[2]Letzte Sparkassen verabschieden sich von Yomo – Konto-Eröffnung nicht mehr möglich. Die Yomo-App ist unbrauchbar. Der DSGV kann bzw. will sich noch nicht zur Zukunft von Yomo äußern.
Die Chancen von Yomo wurden auf diesem Blog gleich zu Anfang als gering eingestuft[3]Das Internet kennt kein Regionalprinzip: Ein Dilemma für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Da gilt auch für die deutlich abgespeckte Version:
Anscheinend hat man sich nun für die zweite Alternative entschieden, d.h. jede Sparkasse kreiert ihre eigene Benutzeroberfläche. So hofft man das Regionalprinzip mit dem Internet zu verheiraten. Ein ambitioniertes Vorhaben, das, daran hat sich seit dem Mai 2016 nichts geändert, zum Scheitern verurteilt ist – heute noch mehr, als vor vier Jahren.
Insofern bleibt es bei der Einschätzung bzw. der Empfehlung:
Die Sparkassen und Volksbanken werden auf Dauer nicht darum herum kommen, wie heute schon bei einigen Filialen, eine gemeinsame Smartphone-Bank an den Start zu bringen. Eigentlich ist es dafür schon jetzt zu spät; aber als Gedankenspiel durchaus noch zulässig. Vielleicht können YES und Bluecode (Hinweis: Bluecode ist Sponsor dieses Blogs) einen Beitrag dazu leisten, die dafür nötige Infrastruktur und Kooperationsbereitschaft herzustellen. Anderenfalls geht die Kundenschnittstelle endgültig an Apple, Google, Amazon, N26 & Co. verloren.
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