Von Ralf Keuper

Die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten neu­er (Informations-)Technologien las­sen den Ein­druck ent­ste­hen, Tech­no­lo­gie sei das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um für den lang­fris­ti­gen Erfolg eines Unter­neh­mens oder einer Bank. Der bahn­bre­chen­de Erfolg von Unter­neh­men wie Goog­le, face­book, Apple, Ama­zon, Net­flix oder Spo­ti­fy ist ohne Rück­griff auf die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gien kaum zu erklären.

Da ist kaum Wider­spruch möglich.

Daher bestim­me die Tech­no­lo­gie in hohem Maß das Geschäfts­mo­dell und damit wie­der­um die Stra­te­gie eines Unter­neh­mens. Ban­ken sei­en daher gut bera­ten, der Tech­no­lo­gie gegen­über dem Geschäfts­mo­dell den Vor­rang ein­zu­räu­men und sich in Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men mit Bank­li­zenz zu verwandeln.

Ist das so?

Wie bereits erwähnt, haben neue Tech­no­lo­gien wie das Inter­net, die Künst­li­che Intel­li­genz und Offe­ne Schnitt­stel­len erheb­lich zur Ent­ste­hung neu­er Unter­neh­men und Geschäfts­mo­del­le bei­getra­gen. Aller­dings ver­läuft die Bezie­hung nicht so, dass nur ein Fak­tor der bestim­men­de ist. Es gibt gute Grün­de für die Annah­me, dass die Wahl des rich­ti­gen Geschäfts­mo­dells min­des­tens eben­so wich­tig ist.

Ste­fan Schüt­ze, Vor­stand der Fin­Lab AG, moniert, dass die meis­ten Fin­tech-Start­ups mehr Ahnung von der Tech­nik als vom Geschäft hät­ten[1]Viel Tech­nik, weni­ger Geschäfts­sinn. Sich die ent­schei­den­de Fra­ge zu stel­len, wie Ted Levitt es jedem Unter­neh­men emp­fahl, näm­lich “In wel­chem Geschäft sind wir eigent­lich?”, wird dem­nach häu­fig ver­nach­läs­sigt. Sind wir im Tech­no­lo­gie-Geschäft oder im Ban­king tätig – oder gar in bei­den gleichzeitig?

Ohne vali­des Geschäfts­mo­dell in einen übersättigten …

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