Was den Unter­schied zwi­schen einem Ban­kier und einem Ban­ker aus­macht? Der Ban­kier war ein vor­neh­mer Mann, kein Vor­nehm­tuer, er war also ein Herr, der die Kunst und die Geduld des Zuhö­rens beherrsch­te und so sou­ve­rän war, sei­ne eige­ne Mei­nung durch das, was er auf­nahm, zu kor­ri­gie­ren. Er räum­te den Rat­ge­bern Zeit ein, und er nahm die Sor­gen derer, die sich ihm anver­trau­ten, ernst. Er war kein Mann des schnel­len Geld­ma­chens, son­dern such­te sei­nen Nut­zen in der Bestän­dig­keit einer Bezie­hung. Ein Ban­ker dage­gen ist ein glo­ba­ler Uni­ver­sel­ler. Er weiß nicht nur alles, er weiß auch alles bes­ser; etwa von Abläu­fen in Pro­duk­ti­on und Ver­sand, von For­schung und Ent­wick­lung, also von Din­gen, von denen er von Haus aus nur wenig wis­sen kann. Hat er sich ein­mal eine Mei­nung gebil­det, steht sie unver­rück­bar fest. Sie ist nicht mehr dis­ku­tier­bar. Am liebs­ten ver­kehrt er nur unter Gleich­ge­klei­de­ten. Gepfleg­te Tisch­sit­ten und strik­te Beach­tung der Regeln der Eti­ket­te gel­ten ihm als Aus­druck hoch­ent­wi­ckel­ter Kultur.

Quel­le: Unge­hal­te­ne Rede 

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