Von Ralf Keuper

Es dürf­te all­ge­mein bekannt sein, dass im Inter­net sog. Track­ing-Tools, mit denen das Nut­zer­ver­hal­ten ana­ly­siert wer­den kann, weit ver­brei­tet sind. In ers­ter Linie bringt man die­se Tech­no­lo­gie jedoch mit der Wer­be­indus­trie oder mit Sei­ten in Ver­bin­dung, die sich weit­ge­hend durch Wer­bung finan­zie­ren. Und nicht zuletzt mit den sog. “Daten­kra­ken” wie Goog­le oder facebook.

Allem Anschein nach, grei­fen auch eini­ge Ban­ken ger­ne auf Track­ing-Tools zurück, wie das Mün­che­ner Unter­neh­men Cli­qz, das einen Brow­ser für den Daten­schutz anbie­tet, her­aus­ge­fun­den hat, wor­über in Track­ing-Tech­no­lo­gien erfas­sen Nut­zer auch beim Online-Ban­king berich­tet wird. Die Stu­die Track­ing and Online Ban­king: A Sur­vey brach­te zwei Lager zum Vorschein:

Auf der einen Sei­te die Ban­ken, die kei­nen Gebrauch von Track­ing Tools machen, wie die DAB, Hypo­ver­eins­bank, Post­bank, Stadt­spar­kas­se Mün­chen und Volks­bank Mit­tel­hes­sen. Auf der ande­ren Sei­te dann die­je­ni­gen, die in unter­schied­li­chem Umfang Track­ing-Tools ein­set­zen, wie Com­di­rect, Com­merz­bank, Con­sors­bank, Deut­sche Bank, DKB, ING-Diba und N26. Letz­te­re hebt sich noch dadurch ab, dass, wie es in dem Bei­trag heisst, “sogar im per­sön­li­chen Online-Kon­to­be­reich plat­zier­te “Tra­cker” Daten an meh­re­re Fremd­fir­men, dar­un­ter Goog­le und Face­book” sen­den.  

Wie die aktu­el­le Stu­die Digi­ta­le Selbst­be­stim­mung fest­stellt, for­dern die Kun­den immer häu­fi­ger die Hoheit über ihre Daten ein. Ban­ken genie­ßen noch immer in Fra­gen des Daten­schut­zes ein gro­ßes Ver­trau­en. Wenn sich jedoch her­aus­stellt, dass die Ban­ken das Nut­zer­ver­hal­ten tra­cken, dann könn­te sich das bald ändern. Damit wür­den sie die Chan­ce ver­spiel­ten, als Per­so­nal Data Banks die Inter­es­sen ihrer Kun­den beim Umgang mit den per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten und digi­ta­len Ver­mö­gens­wer­ten zu vertreten.

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