Von Ralf Keuper

Dass es auch in Start­ups nicht wie auf einem Pony­hof zugeht und auch hier die Bäu­me nicht in den Him­mel wach­sen, ist an sich kei­ne neue Erkennt­nis. So sehr kann sich kei­ne Grup­pe aus dem Gan­zen aus­kop­peln, als dass sie die Regeln ihres Han­delns völ­lig frei bestim­men könn­te. Das Rechts‑, das Wirtschafts‑, das Bil­dungs- und das Wis­sen­schafts­sys­tem eines Lan­des set­zen die­sen Bestre­bun­gen Grenzen.

Inner­halb die­ser Gren­zen bzw. Rah­men­be­din­gun­gen besteht durch­aus die Mög­lich­keit, etwas Neu­es her­vor­zu­brin­gen, sei­en es tech­no­lo­gi­sche oder sozia­le Inno­va­tio­nen. Die Chan­cen der meis­ten Start­ups rüh­ren daher, dass die gro­ßen Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen zu trä­ge gewor­den sind, um auf die Ver­än­de­run­gen in der Umwelt mit ent­spre­chen­den Ser­vices und Pro­duk­ten zu antworten.

Was dage­gen bis­her, so jeden­falls mein Ein­druck, noch nicht aus­rei­chend beleuch­tet wur­de, ist die “Spe­zi­es” der Start­ups und ihrer Grün­der wie auch Mit­ar­bei­ter als sol­cher. Haben wir es hier mit einer neu­en Klas­se zu tun, und wenn ja, wodurch zeich­net sie sich aus? Wel­cher Habi­tus ist vorherrschend?

Damit wären wir bei dem fran­zö­si­schen Sozio­lo­gen Pierre Bour­dieu, der sich in sei­nen For­schun­gen inten­siv mit Fra­gen des Habi­tus, des sym­bo­li­schen Kapi­tals und des sozia­len Fel­des beschäf­tig hat. In Sozia­ler Sinn – Kri­tik der theo­re­ti­schen Ver­nunft schreibt er:

Die Kond…

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