Im Jahr 2023 haben die Euro­päi­schen Auf­sichts­be­hör­den (ESAs) über das Euro­päi­sche Forum für Inno­va­ti­ons­för­de­rer (EFIF) eine sek­tor­über­grei­fen­de Bestands­auf­nah­me von Big­Tech ‑Toch­ter­un­ter­neh­men erstellt, die Finanz Finanz­dienst­leis­tun­gen in der Euro­päi­schen Uni­on (EU) erbrin­gen. Die Arbeit wur­de in Über­ein­stim­mung mit dem Man­dat der ESAs zur Über­wa­chung der Inno­va­ti­on im Finanz­sek­tor durchgeführt. ..

Die Bestands­auf­nah­me wur­de mit­tels einer Umfra­ge bei den im EFIF ver­tre­te­nen natio­na­len zustän­di­gen Behör­den (NCAs) durch­ge­führt  (d. h. die­sel­ben Behör­den, die auch in den Ver­wal­tungs­rä­ten der drei ESAs ver­tre­ten sind). Ant­wor­ten gin­gen von 24 natio­na­len Wett­be­werbs­be­hör­den aus 21 EU-Mit­glied­staa­ten und 3 EWR-Staa­ten ein.

Als Ergeb­nis der Bestands­auf­nah­me haben die ESA fest­ge­stellt, dass BigTechs über Toch­ter­un­ter­neh­men ver­fü­gen, die Finanz­dienst­leis­tun­gen im EU-Zah­lungs­ver­kehr­s‑, E‑Geld- und Ver­si­che­rungs­sek­tor und in begrenz­ten Fäl­len auch im Ban­ken­sek­tor. Es wur­den kei­ne Big­Tech-Toch­ter­ge­sell­schaf­ten gemel­det, die Finanz­dienst­leis­tun­gen im Wert­pa­pier- und Markt­sek­tor anbie­ten. Im Ver­gleich zu den Ergeb­nis­sen frü­he­rer Kar­tie­run­gen, die von der EBA/​ESA in den Jah­ren 2021 und 2022 durch­ge­führt wur­den, bleibt die direk­te Erbrin­gung von Finanz­dienst­leis­tun­gen durch BigTechs ins­ge­samt begrenzt. ..

Die natio­na­len Wett­be­werbs­be­hör­den wie­sen dar­auf hin, dass eini­ge Risi­ken im Zusam­men­hang mit grup­pen­in­ter­nen Ver­flech­tun­gen poli­ti­sche Maß­nah­men recht­fer­ti­gen könn­ten für den Fall, dass die direk­te Bereit­stel­lung von Finanz­dienst­leis­tun­gen durch Big­Tech auf dem euro­päi­schen Markt wei­ter zuneh­men. Die NCAs beton­ten ins­be­son­de­re, dass der bestehen­de auf­sicht­li­che und regu­la­to­ri­sche Rah­men für Big­Tech-Finanz­dienst­leis­tungs­ak­ti­vi­tä­ten typi­scher­wei­se tätig­keits­be­zo­gen ist und nicht kon­zern­ba­siert ist, was bedeu­tet, dass Risi­ken, die sich aus kon­zern­in­ter­nen Abhän­gig­kei­ten erge­ben (z. B. finan­zi­el­le Daten und Tech­no­lo­gie) auf­grund feh­len­der Kon­so­li­die­rungs- oder Konglomeratsvorschriften/​Aufsicht unzu­rei­chend abge­schwächt wer­den könn­ten oder unzu­rei­chend gemil­dert wer­den. Die direk­te Erbrin­gung von Finanz­dienst­leis­tun­gen durch Big­Tech stellt jedoch der­zeit kei­ne Gefahr für die Finanz­sta­bi­li­tät dar.

Quel­le: Report on 2023 stock­ta­king of Big­Tech direct finan­cial ser­vices pro­vi­si­on in the EU