Von Ralf Keuper
Das ist doch mal eine andere Sicht: Die Zeit der Universalbank, so der Digital-Chef der UBS, Andreas Kubli, in einem Interview, komme erst noch. Die Tatsache, dass die großen Internetkonzerne verstärkt in das Bankgeschäft drängen, bereitet dem UBS-Mann keine Sorgen. Mit lokalen Lösungen und Innovationen könnten die Banken ihre Position behaupten, wie u.a. das Beispiel TWINT zeige. Ein weiteres wichtiges Pfund, mit dem die Banken wuchern können, ist das Thema Digitale Identitäten / eID wie überhaupt Fragen des Datenschutzes. Ferner gelte es die Customer Experience zu verbessern.
So weit so gut.
Wie so oft, sind Wunsch und Wirklichkeit nicht immer deckungsgleich. In Gesprächen mit Regionalbankern bekommt man immer häufiger zu hören, mittels lokaler Lösungen oder gar Ökosystemen den großen Plattformen Paroli bieten zu können. Die regionale Verbundenheit, die genaue Kenntnis des Heimatmarktes sei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, wenngleich das Internet kein Regionalprinzip kenne.
Diese Argumentation ist plausibel. In der Tat wird die Welt durch die Digitalisierung nicht so flach, als dass regionale Unterschiede bzw. nationale Wettbewerbsvorteile (Michael Porter) überhaupt nicht mehr ins Gewicht fallen. Insofern bieten sich für Banken einige Möglichkeiten. Allerdings nur dann, wenn es gelingt, eigene Ökosysteme zu schaffen, die es an Diversität und Agilität mit Amazon & Co. aufnehmen können. Da haben die Banken noch einiges aufzuholen, sowohl technisch wie auch organisatorisch. Bis auf weiteres sind die Banken auf die Hardware, Software und die sozialen Netzwerken, kurzum die Kommunikationskanäle, …