Von Ralf Keuper
Daten als Vermögenswerte zu interpretieren, die es vor unbefugtem Zugriff und zudringlichen Blicken zu schützen gilt, wurde bislang vorwiegend mit dem drögen Thema Datenschutz in Verbindung gebracht. Weitgehende Einigkeit herrschte, dass es sich dabei um ein notwendiges Übel handele, mit dem sich kein bzw. kaum Geld verdienen lasse. Überhaupt sei das eine typisch deutsche Diskussion, Ausdruck von “German Angst”. Im Ausland sei das ohnehin kein Thema (Vgl. dazu: Datenschutz im Banking kein Thema mit hoher Priorität bei den Nutzern?) In der Fintech-Startup-Szene und in Teilen der klassischen Medien hält sich bis heute, wenngleich mit abnehmender Tendenz, hartnäckig die Auffassung, eine gelungene Customer Journey und Innovation auf der einen und Datenschutz auf der anderen Seite seien nur schwer unter einen Hut zu bringen (Vgl. dazu: New Banking: Datenschutz contra Innovation?). Der Datenschutz werde generell überbewertet, wie das Verhalten der Nutzer im Internet jeden Tag aufs Neue bestätige. Dort würden die Nutzer für die Inanspruchnahme “kostenloser Services” oder personalisierter Angebote mit ihren Daten bereitwillig bezahlen.
GDPR, Blockchain und Kartellrecht zwingen Facebook & Co. zum Strategiewechsel
So oder so: Daten sind über die Jahre zu einer Währung, zu einem Vermögenswert geworden, der eine ganze Industrie am Leben hält. Die Zeiten, in denen die personenbezogenen Daten für sog. Datenkraken wie Google oder facebook mehr oder weniger frei zugänglich waren, neigen sich dem Ende zu. Neue regulatorische Bestimmungen wie die GDPR und ePrivacy-Richtlinie zwingen Google, facebook & Co. dazu, sich intensiver als bisher mit dem Thema Datenschutz und Privatheit zu beschäftigen und mit neuen Services darauf zu reagieren (Am 28. Januar ist Data Protection Day: Quo vadis Digitales Geschäftsmodell?). Weiterer Anpassungsdruck geht von der Blockchain-Technologie aus. Hinzu kommt noch die anhaltende Diskussion darüber, ob man die Internetkonzerne nicht zerschlagen sollte.
Data Banking – die neue Kateg…