Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag gab die New York Com­mu­ni­ty Bank bekannt, dass ihr Ver­lust im vier­ten Quar­tal um 2,4 Mil­li­ar­den Dol­lar höher war als zuvor gemel­det. Bei der Gele­gen­heit ver­kün­de­te das Geld­haus den Abgang des Vor­stands­vor­sit­zen­den und eines Vor­stands­mit­glieds. Die Akti­en der New York Com­mu­ni­ty Bank (NYCB)rutschten am dar­auf­fol­gen­den Frei­tag um mehr als 25 Pro­zent ab.

Bis vor weni­gen Mona­ten schien die NYCB einer der Gewin­ner der regio­na­len Ban­ken­kri­se des letz­ten Jah­res zu sein, nach­dem sie den Groß­teil der Ver­mö­gens­wer­te der Signa­tu­re Bank erwor­ben hat­te. Die Über­nah­me ver­half der NYCB zu einer Bilanz­sum­me von mehr als 100 Mrd. USD, brach­te aber auch eine ver­stärk­te auf­sichts­recht­li­che Kon­trol­le mit sich, so dass das Unter­neh­men sei­ne Reser­ven rasch erhö­hen muss­te[1]What’s Behind the Turm­oil at New York Com­mu­ni­ty Bank?.

Der Ver­lust auf ist in ers­ter Linie auf eine Bewer­tungs­kor­rek­tur beim so genann­ten Good­will, einer finan­zi­el­len Auf­fang­ka­te­go­rie, die Unter­neh­men aller Art ver­wen­den, um Ver­mö­gens­wer­te zu beschrei­ben, die nicht ein­fach bewer­tet oder ver­kauft wer­den kön­nen, zurück­zu­füh­ren. Die Bank mach­te jedoch kei­ne nähe­ren Anga­ben zu den Grün­den für die­se Wertminderung.

Um die Sor­gen der Kun­den zu zer­streu­en, hat­te die Bank am 6. Febru­ar erklärt, dass sie 10 Mil­li­ar­den Dol­lar bei­sei­te gelegt hat, um den Kun­den eine erwei­ter­te Ein­la­gen­si­che­rung zu bie­ten, und dass ver­si­cher­te und besi­cher­te Ein­la­gen mehr als 70 Pro­zent aller Ein­la­gen aus­ma­chen. Das Unter­neh­men ver­fügt nach wie vor über eine hohe Liqui­di­tät und Ein­la­gen, die am 5. Febru­ar mit 83 Mil­li­ar­den Dol­lar höher waren als Ende 2023.

Die NYCB ist stark in Gewer­be­im­mo­bi­li­en enga­giert. Die hohen Leer­stands­quo­ten in Büro­ge­bäu­den und die anhal­ten­den Bedeu­tung der Tele­ar­beit haben dazu bei­getra­gen, den Wert von Gewer­be­im­mo­bi­li­en zu senken.

Die NYCB könn­te sich Kapi­tal beschaf­fen, indem sie Ver­mö­gens­wer­te ver­kauft oder beschließt, eini­ge Kre­di­te nicht zu refi­nan­zie­ren und sie als Ver­lus­te abzu­schrei­ben. Eine Kapi­tal­erhö­hung wür­de der NYCB nach Ansicht von Markt­be­ob­ach­tern hel­fen, die auf­sichts­recht­li­chen Anfor­de­run­gen bes­ser zu erfül­len, aber sie wür­de ihr auch die Mög­lich­keit geben, sich über das Immo­bi­li­en­ge­schäft hin­aus zu diversifizieren.

Ob das reicht, um die Skep­sis an der Bör­se zu min­dern, wird sich zeigen.