Von Ralf Keuper
Das Jahr hat noch nicht ein­mal rich­tig begon­nen und schon ist es wie­der Zeit für einen ers­ten Wochenrückblick. 
Der chi­ne­si­sche Inter­net­kon­zern und Ali­baba-Kon­kur­rent Ten­cent steht kurz vor der Eröff­nung der ers­ten chi­ne­si­schen Online-Bank, der Webank. Wäh­rend­des­sen ließ ein wei­te­res Schwer­ge­wicht aus dem Reich der Mit­te, der Such­ma­schi­nen­kon­zern Bai­du, här­tes­ter Wider­sa­cher von Goog­le, ver­lau­ten, sich zusam­men mit Ten­cent über die Wan­da-Group an dem Online-Zah­lungs­dienst­leis­ter 99Bill betei­ligt zu haben. 
Auch im Reich der Mit­te scheint zu gelten: 

Es wächst zusam­men, was zusammengehört. 

Zum Jah­res­en­de über­schlu­gen sich qua­si die Pro­gno­sen, wie sich der Fin­Tech-Markt im neu­en Jahr ent­wi­ckeln werde. 
Hier eine klei­ne Auswahl:
Tech­Crunch sieht in 2015 den Tip­ping Point für Mobi­le Pay­ments erreicht. 
Mobi­le Pay­ments ist end­gül­tig in den Wirt­schafts­ma­ga­zi­nen ange­kom­men. So stellt das mana­ger maga­zin fest, dass die Ban­ken dabei sind, den direk­ten Draht zu den Kun­den zu ver­lie­ren. Der Bericht kon­zen­triert sich auf Apple, Ama­zon und Pay­Pal. Noch nicht auf dem Radar sind dage­gen die Schwer­ge­wich­te aus Ost­asi­en wie Ten­cent und Ali­pay sowie die Mes­sa­ging-Diens­te wie Snap­chat und Line. Pay­Pal ist vor allem wegen sei­ner Toch­ter­un­ter­neh­men Brain­tree und Ven­mo interessant.
Immer­hin: Das The­ma kommt lang­sam im Main­stream an. 
Da ist es schon irgend­wie beru­hi­gend, dass auch Apple nicht alles in einem Wurf zu gelin­gen scheint. Wie Cur­ved berich­tet, hat es bis vor kur­zem noch einen hart­nä­cki­gen Bug bei Apple Pay gegeben. 
Gegen den Strom schwimmt dage­gen der Bei­trag Bar­geld ist gepräg­te Frei­heit
Aus dem Bereich der digi­ta­len Wäh­run­gen rag­ten für mich die Bei­trä­ge Block Par­sers: How to read the bit­co­in block chain und Wie­viel ist ein Bit­co­in wirk­lich wert? her­aus. Erwäh­nens­wert auch, dass in Han­no­ver der längs­te Bit­co­in-Bou­le­vard der Welt immer kon­kre­te­re For­men annimmt. 
Nur wenig lässt sich mit so gro­ßer Gewiss­heit auch für die­ses Jahr pro­gnos­ti­zie­ren: Auch 2015 wird die Umset­zung der regu­la­to­ri­schen Bestim­mun­gen die Ban­ken in Atem hal­ten – und das weit­ge­hend unab­hän­gig von der Insti­tuts­grö­ße, wie Andy Greena­walt in 3 Com­pli­ance Trends Com­mu­ni­ty Banks Should Watch in 2015 schreibt. 
Soviel wage ich zu pro­gnos­ti­zie­ren: Das Jahr 2015 wird für das Ban­king ein ent­schei­den­des sein. Vie­le Tech­no­lo­gien und Geschäfts­mo­del­le, wie Mobi­le Pay­ments, P2P Len­ding und Digi­ta­le Wäh­run­gen haben ihre Kin­der­krank­hei­ten wei­test­ge­hend über­wun­den und gehen in die nächs­te Pha­se über. Dane­ben kommt von den E‑Com­mer­ce- und Inter­net­kon­zer­nen wei­te­rer Druck auf das Geschäfts­mo­dell der Ban­ken. In die­sem Jahr wird sich m.E. ent­schei­den, ob die Ban­ken den “stra­te­gi­schen Wen­de­punkt” (Andy Gro­ve) noch recht­zei­tig umschif­fen, um über­haupt noch im Kun­den­ge­schäft zu blei­ben und ob sie bereit sind, von tra­dier­ten Vor­stel­lun­gen, was eine Bank künf­tig noch ist, Abschied nehmen. 
Wo Risi­ken sind, sind bekannt­lich auch Chancen. 

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