Von Ralf Keuper
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung, d.h. die zunehmende Vernetzung von Nutzern und Geräten sowie die wachsende Mobilität, wird sich die Beziehung der Menschen zu ihrer Bank verändern. An die Stelle des Gesprächs unter vier Augen mit dem Kunden- oder Firmenberater in der analogen Welt treten über Algorithmen gesteuerte Kommunikationsprozesse, wie mit Sprachassistenten, Softwarerobotern und humanoiden Robotern.
Die eigentliche Herausforderung besteht nun darin, die analoge, ganzheitliche Erfahrung im Banking der alten Zeit mit der digitalen, in Einzelaktionen zerfallenden zu harmonisieren; während die analoge Darstellung Näherungswerte liefert, kann die digitale Repräsentation (Binär: 0 oder 1) mit exakten, eindeutigen Ergebnissen aufwarten. Alles wird messbarer – die Zahlen, die Daten lassen kaum noch Interpretationsspielraum – sie sprechen für sich, sind selbsterklärend. Korrelationen reichen schon, um die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und entsprechende Angebote unterbreiten zu können – oder aber erst gar nicht eine Beziehung entstehen zu lassen.
In einer Gegenüberstellung der Detektivarbeit des legendären Columbo und der CSI-Teams im Fernsehen verdeutlicht David Gugerli in Die Welt als Datenbank Zur Relation von Softwareentwicklung, Abfragetechnik und Deutungsautonomie den Paradigmenwechsel der letzten Jahre: