Von Ralf Keuper

Die Emis­si­on von Los- oder Lot­ter­ein­an­lei­hen ist in Deutsch­land nicht üblich. In den USA, Groß­bri­tan­ni­en, Schwe­den und den USA sind sie dage­gen, u.a. als Pre­mi­um bonds oder Lot­tery bonds, noch gebräuchlich.

Die Los­an­lei­he (auch Aus­lo­sungs­an­lei­he, Lot­te­rie­an­lei­he oder Prä­mi­en­an­lei­he genannt) ist eine hin­sicht­lich der Rück­zah­lung spe­zi­el­le Form ver­zins­li­cher Wert­pa­pie­re. Die Til­gung sei­tens des Emit­ten­ten (aus­ge­ben­des Unter­neh­men) erfolgt hier durch Aus­lo­sung[1]Los­an­lei­he

Anfän­ge 

Die ers­ten Los­an­lei­hen wur­den im 17. Jahr­hun­dert in Eng­land und Frank­reich emit­tiert. Danach setz­ten sie ihren Sie­ges­zug quer durch Euro­pa fort und erreich­ten das Deut­sche Kai­ser­reich. Im Jahr 1871 sah sich die Regie­rung gezwun­gen, dem Trei­ben auf dem Markt für Los­an­lei­hen Ein­halt zu gebieten.

Am 24. Mai 1871 ver­mel­de­te die preu­ßi­sche Provinzial-Correspondenz

Alle wirk­li­chen Volks­freun­de wer­den es gerecht­fer­tigt fin­den, daß dem bis­he­ri­gen Zustan­de ein Ende gemacht ist. Die Regie­rung hat­te ein Ver­zeich­nis von 81 ver­schie­de­nen Lot­te­rie­An­lei­hen vor­ge­legt, aus wel­chem recht deut­lich her­vor­ging, durch wie schwin­del­haf­te Unter­neh­mun­gen die Spiel­lust des gro­ßen Publi­kums aus­ge­beu­tet wird. Eben­so wie es längst als eine Pflicht des Staats erkannt wor­den war, die Spiel­ban­ken auf­zu­he­ben, eben­so war es Pflicht, der Aus­beu­tung der uner­fah­re­nen Men­ge durch den Schwin­del unso­li­der Lot­te­rie-Anlei­hen und damit zugleich der Aus­beu­tung unse­res Geld­mark­tes durch das Aus­land ein Ziel zu…

Refe­ren­ces

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1 Los­an­lei­he