Der All­tag in einer spät­mit­tel­al­ter­li­chen Stadt wie Basel war von Schul­den geprägt: Klein­kre­di­te und Borg­käu­fe hiel­ten die Wirt­schaft in Schwung, Ren­ten­käu­fe ermög­lich­ten lang­fris­ti­ge Geld­an­la­gen. Schuld­ver­hält­nis­se ver­ban­den Men­schen aus der Stadt, aus dem Umland und auch aus grö­ße­rer Distanz in ganz unter­schied­li­chen Kon­stel­la­tio­nen. Als wich­ti­ge Insti­tu­ti­on zum Ver­han­deln von aus­ste­hen­den Schul­den aller Art erwies sich das Schult­heis­sen­ge­richt. Hier konn­ten Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger Zah­lungs­ver­spre­chen erwir­ken, Beschlag­nah­mun­gen andro­hen und Schul­den einklagen.

Ben­ja­min Hitz unter­sucht die Ent­ste­hung von Schul­den in ihrem sozia­len Kon­text und beschreibt den Ein­fluss von Fak­to­ren wie Geschlecht, Her­kunft und Ver­mö­gens­la­ge der Betei­lig­ten eben­so wie die Nut­zung des Gerichts durch ver­schie­de­ne Per­so­nen­grup­pen. Qua­li­ta­ti­ve, an Microsto­ria und his­to­ri­scher Pra­xeo­lo­gie ange­lehn­te Ansät­ze ver­bin­den sich mit quan­ti­ta­ti­ven Netz­werk­ana­ly­sen zu einem Gesamt­bild der Bas­ler Schul­den­wirt­schaft, die vie­len die Teil­nah­me an der städ­ti­schen Öko­no­mie ermög­lich­te, sie aber auch in exis­ten­ti­el­le Schwie­rig­kei­ten brin­gen konnte.

Quel­le: Ein Netz von Schul­den. Schuld­be­zie­hun­gen und Gerichts­nut­zung im spät­mit­tel­al­ter­li­chen Basel

Rezen­sio­nen:

Ben­ja­min Hitz: Ein Netz von Schulden