Von Ralf Keuper
Als Apple 2014 seinen mobilen Bezahldienst Apple Pay vorstellte, war die Verwunderung in Banken- und Beraterkreisen relativ hoch. Warum stieg Apple in einen Markt ein, der den Banken nur wenig Freude bereitete? Dass es Apple gar nicht so sehr um die Zahlungsabwicklung an sich, sondern und die Bezahldaten ging, lag damals noch außerhalb des Vorstellungsvermögens. Einer der Ersten, der auf die wahren Motive von Apple & Co. hinwies, war Key Pousttchi. In seiner Rede auf den Bamberger Verbraucherschutzrechtstagen im November 2013 legte Pousttchi seine Diagnose vor.
In Punkt IV seiner Rede ging er auf die andersartige Natur der modernen Mobile-Payment-Verfahren und ihre Einbettung in den Mobile Commerce ein.
Wer das stationäre Internet nutzt, hinterlässt eine Datenspur. Auf dem Smartphone wird aus dieser Datenspur ein flächendeckender Datenteppich. Dazu tragen im Wesentlichen drei Dinge bei. Erstens wird das Betriebssystem des Smartphones von Playern kontrolliert, deren Kerngeschäft (und künftige Haupt-Einnahmequelle!) das Sammeln und Verwerten von Nutzerdaten ist und die diese an der Quelle mitschneiden, ohne dass der Nutzer faktisch eine Entscheidungsmöglichkeit hat. Zweitens sind heutige mobile Dienste und Anwendungen fast durchgängig absichtlich so konstruiert, dass alle Nutzungsdaten über die Server des Dienstanbieters geleitet werden, obwohl es objektiv auch für die Dienstperformance oft anders sinnvoller wäre.