Die Finanzindustrie gehört durchweg zu den am häufigsten von Cyberangriffen betroffenen Branchen. Während bereits mehrere Studien und Erhebungen zu Cyber-Bedrohungen für Unternehmen des Finanzsektors existieren, ist über die Einschätzung von Cyber-Risiken durch Zentralbanken wenig bekannt. Dem will die Bank for International Settlement (BIS) mit Cyber risk in central banking abhelfen.
In die Zuständigkeit der Zentralbanken fällt in der Regel die Verwaltung und Überwachung kritischer Infrastrukturen (z. B. Zahlungssysteme) im Finanzsektor. Insofern könnte ein erfolgreicher Cyberangriff auf eine Zentralbank oder eine kritische Infrastruktur nicht nur erhebliche Reputationsschäden für die Institution selbst zur Folge haben, sondern auch zu weitreichende Störungen im Finanzsystem führen und letztlich erhebliche gesellschaftliche Kosten verursachen. Darüber hinaus schützen die Zentralbanken hochsensible Informationen, die oft von Kriminellen gesucht werden. Zum Beispiel kann vertrauliches Material über die künftige (Geld-)Politik ein Ziel für Kriminelle und nationalstaatliche Organisationen sein, die Cyberspionage betreiben. Vor diesem Hintergrund könne nach Ansicht der Autoren ein Verständnis dafür, welche Art von Cyberangriffen am häufigsten vorkommen und am meisten Schaden anrichten, den Institutionen helfen, Trends bei Bedrohungen zu erkennen und sich vorzubereiten.
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