In den letz­ten Jah­ren haben sich vie­le Zen­tral­ban­ken mit Daten­pro­jek­ten beschäf­tigt, die auf die Erhe­bung und Doku­men­ta­ti­on his­to­ri­scher mone­tä­rer und finan­zi­el­ler Sta­tis­ti­ken (HMFS) für ihre jewei­li­gen Län­der abziel­ten. Für die­se Län­der ste­hen nun lan­ge Daten­rei­hen für wich­ti­ge makro­öko­no­mi­schen Zeit­rei­hen zur Ver­fü­gung und wer­den zuneh­mend in der poli­ti­k­ori­en­tier­ten For­schung von ver­schie­de­nen Insti­tu­tio­nen genutzt. Infor­ma­tio­nen aus die­sen his­to­ri­schen Daten­ban­ken wer­den ver­wen­det, um Par­al­le­len zwi­schen aktu­el­len Ent­wick­lun­gen und his­to­ri­schen Ereig­nis­sen zu zie­hen und die heu­ti­gen poli­ti­schen Fra­gen in den Berei­chen Geld- und Finanz­sta­bi­li­tät zu beleuch­ten. Ziel des HMFS-Pro­jekts der Bank für Inter­na­tio­na­len Zah­lungs­aus­gleich (BIZ) ist es,  ein Netz­werk zwi­schen inter­es­sier­ten Zen­tral­ban­ken auf­zu­bau­en, die bereits in natio­na­le HMFS-Daten­ban­ken inves­tiert haben, wobei die BIZ als Dreh­schei­be dient. Das HMFS-Pro­jekt hat eine dezen­tra­li­sier­te Struk­tur, wobei jede Zen­tral­bank die not­wen­di­gen Res­sour­cen bereit­stellt, um Infor­ma­tio­nen über ihr Land bei­zu­tra­gen. Dar­über hin­aus beruht das Netz­werk auf einer Part­ner­schaft zwi­schen Zen­tral­ban­ken und aka­de­mi­schen Exper­ten. Dazu gehört ein jähr­li­ches Tref­fen, bei dem wir uns über die neu­es­ten sta­tis­ti­schen Ent­wick­lun­gen in unse­rem Inter­es­sen­ge­biet der Mit­glieds­zen­tral­ban­ken aus­tau­schen. Der Schwer­punkt die­ses Vor­ha­bens war rela­tiv eng gefasst, ist aber im Kern ehr­gei­zig. Wir haben uns auf die kon­zep­tio­nel­le Arbeit sowie auf die Über­prü­fung des Stands der Tech­nik bei inter­na­tio­na­len his­to­ri­schen Zeit­rei­hen für Zins­sät­ze, Kre­di­te und Immo­bi­li­en­prei­se kon­zen­triert. Die­ses BIZ-Papier ist ein Ver­such, eine Bestands­auf­nah­me zu machen, was als “gute Pra­xis” gilt und wie sie in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten umge­setzt wer­den soll­te. Wir gehen davon aus, dass es unter Wirt­schafts­his­to­ri­kern ein umfang­rei­ches still­schwei­gen­des Wis­sen dar­über gibt, wie man his­to­ri­sche Zeit­rei­hen am bes­ten kon­stru­iert. Gleich­zei­tig stel­len wir fest, dass ver­schie­de­ne Daten­rei­hen neben­ein­an­der exis­tie­ren und sich manch­mal in ihren Metho­den und ihrer Logik unter­schei­den. For­scher und poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger, die his­to­ri­sche Sta­tis­ti­ken ver­wen­den, haben nicht immer Zugang zum rich­ti­gen Fach­wis­sen oder sind mit einer Viel­zahl von Aus­wahl­mög­lich­kei­ten kon­fron­tiert. In die­sem BIZ-Papier wer­den Daten­quel­len und Metho­den für Zins­sät­ze, Kre­di­te und Immo­bi­li­en­prei­se doku­men­tiert und dis­ku­tiert. Wir iden­ti­fi­zie­ren die wich­tigs­ten Her­aus­for­de­run­gen bei der Erstel­lung sol­cher Daten­sät­ze. Wo mög­lich, geben wir einen Über­blick über Quer­schnitts­the­men und for­schungs­ba­sier­te Erkennt­nis­se dar­über, was eine “gute Pra­xis” dar­stellt. Ein sepa­ra­tes BIZ-Papier gibt einen Über­blick über die ver­füg­ba­ren his­to­ri­schen Daten für die teil­neh­men­den Länder.

Quel­le /​ Link: His­to­ri­cal mone­ta­ry and finan­cial sta­tis­tics for poli­cy­ma­kers: towards a uni­fied framework