In die­sem Papier wer­den die Aus­wir­kun­gen der Ein­füh­rung von CBDC auf den ope­ra­ti­ven Rah­men der Geld­po­li­tik und auf die Makro­öko­no­mie ins­ge­samt ana­ly­siert. Zu die­sem Zweck füh­ren wir ein CBDC in einem nach­voll­zieh­ba­ren neu­keyne­sia­ni­schen Modell mit hete­ro­ge­nen Ban­ken, einem frik­tio­nel­len Inter­ban­ken­markt und stän­di­gen Fazi­li­tä­ten der Zen­tral­bank (Ein­la­gen und Kre­di­te) ein. Das Modell ist so kali­briert, dass es die wich­tigs­ten Geld- und Finanz­ag­gre­ga­te im Euro­raum nach­bil­det. Der Schwer­punkt unse­rer Ana­ly­se liegt auf den lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen der Ein­füh­rung von unver­zins­li­chen CBDC. Wir bewer­ten auch ver­schie­de­ne poli­ti­sche Optio­nen, die die Zen­tral­bank umset­zen könn­te, um das Gesamt­an­ge­bot an Über­schuss­li­qui­di­tät nach der Ein­füh­rung eines CBDC zu erhalten.

Ergeb­nis­se
Unse­re Ana­ly­se pro­gnos­ti­ziert, dass die Ein­füh­rung von CBDC zu einer unge­fähr gleich­wer­ti­gen Ver­rin­ge­rung der Ein­la­gen­fi­nan­zie­rung der Ban­ken führt. Die­se “Ein­la­gen­kri­se” hat jedoch nur gerin­ge Aus­wir­kun­gen auf die Kre­dit­ver­ga­be der Ban­ken und damit auf die Gesamt­in­ves­ti­tio­nen und das BIP. Dies spie­gelt die par­al­le­len Aus­wir­kun­gen von CBDC auf den ope­ra­ti­ven Rah­men der Zen­tral­bank wider. Bei einer mode­ra­ten Ein­füh­rung von CBDC wird der Rück­gang der Ein­la­gen durch einen fast eins-zu-eins-Rück­gang der Reser­ven bei der Zen­tral­bank auf­ge­fan­gen, was einen Über­gang von einem Boden­sys­tem – mit reich­lich Reser­ven – zu einem Kor­ri­dor­sys­tem bedeu­tet. Bei einer stär­ke­ren Ein­füh­rung von CBCDs wird der Ver­lust an Bank­ein­la­gen durch eine ver­stärk­te Inan­spruch­nah­me von Zen­tral­bank­kre­di­ten kom­pen­siert, da das Kor­ri­dor­sys­tem einem Deckel­sys­tem mit knap­pen Reser­ven weicht.

Quel­le: CBDC and the ope­ra­tio­nal frame­work of mone­ta­ry policy