Der aktu­el­le Kurs­sturz von Bit­co­in wird von vie­len Kom­men­ta­to­ren auf den Ver­kauf von Bit­co­ins durch das Elon Musk- Unter­neh­men SpaceX zurück­ge­führt. SpaceX soll dem­nach alle Bit­co­ins, die sich in ihrem Besitz befan­den, auf den Markt gewor­fen haben[1]SpaceX Repor­ted­ly Sells All Bit­co­in Hol­dings Worth $373 Mil­li­on.

Vor gut zwei Jah­ren schock­te Musk die Bit­co­in-Sze­ne, als Tes­la bekannt gab, kei­ne Bit­co­ins für den Kauf sei­ner PKWs  mehr zu akzep­tie­ren[2]Kehrt Tes­la allein wegen Umwelt­be­den­ken Bit­co­in den Rücken?. Als Begrün­dung nann­te Tes­la damals Umwelt­be­den­ken wegen des hohen Ener­gie­ver­brauchs, der beim Schür­fen von Bit­co­in anfällt. Mit dem Ver­kauf eines Teils sei­nes Bit­co­in-Bestands erziel­te Tes­la damals einen beacht­li­chen Gewinn[3]Elon Musk says Tes­la sold bit­co­in to pro­ve liqui­di­ty as cash alter­na­ti­ve.

Aller­dings ist die Sach­la­ge nicht so ein­deu­tig, wie es auf den ers­ten Blick viel­leicht den Anschein haben mag. Zum jet­zi­gen Zeit­punkt steht nicht zwei­fels­frei fest, ob SpaceX tat­säch­lich ihre Bit­co­ins ver­kauft hat.[4]Bit­co­in erlebt Kurs­sturz, schuld soll SpaceX sein – bloß stimmt das nicht[5]Cryp­to Mar­ket Crash Today: SpaceX Not Respon­si­ble, Here’s The Actu­al Reason. Der Bericht im WSJ, der die Spe­ku­la­ti­on um SpaceX befeu­ert hat, bezieht sich auf die Jah­re 2021 und 2022[6]Bit­co­in-Kurs stürzt auf nied­rigs­ten Stand seit zwei Mona­ten. In die­sen Jah­ren hat SpaceX laut Unter­la­gen Bit­co­ins ver­kauft und deut­lich wert­be­rich­tigt. Coin­desk weist dar­auf hin, dass die besag­ten Berich­te vor dem Kurs­sturz ver­öf­fent­licht wur­den und es kei­ner­lei Hin­wei­se dar­auf gebe, dass SpaceX seit­dem erneut Bit­co­ins ver­kauft hat[7]No, Elon Musk’s SpaceX Isn’t the Cau­se of This Mul­ti-Bil­li­on-Dol­lar Bit­co­in Blood­bath

Markt­be­ob­ach­ter machen für den aktu­el­len Kurs­sturz das hohe Zins­ni­veau bei den Staats­an­lei­hen ver­ant­wort­lich. Eine wei­te­re Ursa­che sei die Schief­la­ge des chi­ne­si­schen Immo­bi­li­en­kon­zerns Ever­g­ran­de. Coin­desk nennt als einen wich­ti­gen Grund, dass in einem fla­chen Markt der rasche Auf­bau einer beträcht­li­chen Anzahl von Futures-Posi­tio­nen manch­mal dazu füh­re, dass die Prei­se im Fal­le eines gro­ßen Aus­ver­kaufs durch einen ein­fluss­rei­chen Akteur schnell fal­len. Das lie­ge dar­an, dass Long-Händ­ler bei fal­len­den Kur­sen ihre Posi­tio­nen ver­kau­fen müs­sen, um nicht liqui­diert zu wer­den, was den Ver­kaufs­druck erhöht, aber gleich­zei­tig eine End­los­schlei­fe aus fal­len­den Kur­sen und der Ein­de­ckung von Long-Posi­tio­nen auslöse.